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Smith sieht den Caterham CT01 als "gute Basis"

Caterham-Technikchef Mark Smith gibt Einblick in die Philosophie des CT01 und erklärt, warum man von komplizierten Auspufflösungen absah

(Motorsport-Total.com) - Caterham droht in Schanghai erneut ein schwieriges Wochenende. Im zweiten Freien Training am Freitag - dem aufgrund der äußeren Bedingungen einzig repräsentativen - waren nur die vier Boliden von Marussia und HRT langsamer als die beiden grünen CT01 aus dem Team von Tony Fernandes.

Titel-Bild zur News: Mark Smith

Caterham-Technikchef Mark Smith glaubt an einen Anschluss ans Mittelfeld

Sowohl Heikki Kovalainen (19.) als auch Witali Petrow (20.) verloren auf ihrer schnellsten Runde mehr als drei Sekunden auf die Bestzeit von Mercedes-Pilot Michael Schumacher. Wichtiger ist für Caterham allerdings der Rückstand auf die direkte Konkurrenz am unteren Ende des Mittelfelds. Auf Bruno Senna fehlten 0,2 beziehungsweise 0,5 Sekunden. Der Brasilianer in Williams-Diensten lag jedoch seinerseits bereits eine knappe halbe Sekunde hinter dem Nächstschnellsten (Ferrari-Pilot Felipe Massa; 17.).

Die für Caterham nach den Testfahrten im Winter ursprünglich in Reichweite gewähnten Teams Toro Rosso, Force India und Sauber liegen sogar noch deutlicher vor den Grünen aus Hingham. Eine Ursache dafür sieht Caterham-Technikchef Mark Smith im Konzept des Autos. "Wir haben uns beim CT01 bisher nicht besonders intensiv mit dem Thema Auspuff befasst. Das liegt vor allem darin begründet, dass wir angesichts der erstmaligen Verwendung von KERS in diesem Jahr Überhitzungsprobleme befürchteten."

Caterham bezieht KERS und Getriebe von Red Bull. Die Probleme, die das Weltmeisterteam im vergangenen Jahr wiederholt im KERS-Bereich zu beklagen hatte, schreckten Smith ab, wie er sagt. In puncto Auspuff tappt Red Bull nach dem Verbot des heiß angeblasenen Diffusors noch etwas im Dunkeln, was Smith in seiner Annahme indirekt bestätigt. Andere Teams hingegen sind auf diesem Gebiet einen Schritt weiter. "Vor allem Sauber ist den anderen deutlich voraus", hält der Caterham-Technikchef mit Blick auf die Auspufführung des C31 aus Hinwil fest.


Fotos: Caterham, Großer Preis von China


Der Vorteil, den Caterham in Sachen Rundenzeit durch den Einsatz von KERS erfährt, ist nach Aussage des Technikchefs aber definitiv vorhanden. "Wir erhofften uns dadurch einen Gewinn von etwa drei Zehntelsekunden pro Runde. Das ist eingetreten. Insofern hat sich KERS für uns auf jeden Fall bezahlt gemacht", sagt Smith und erteilt einer anderen technischen Errungenschaft der vergangenen Monate sogleich eine Absage - dem F-Schacht nach Mercedes-Vorbild: "Der Performance-Vorteil würde für uns in keinem Verhältnis zur benötigten Entwicklungszeit stehen."

Dies bedeutet jedoch nicht, dass es bei Caterham keine Updates gibt. Nach dem am China-Wochenende erstmals eingesetzten veränderten Unterboden plant das Team beim Mugello-Test Anfang Mai, einen neuen Heckflügel zu testen, "den wir hoffentlich ab Barcelona im Rennen einsetzen werden", wie Smith in Aussicht stellt.

Heikki Kovalainen

Das Mittelfeld ist für Caterham derzeit noch außer Reichweite Zoom

Grundsätzlich bezeichnet Smith den CT01 als "gute Basis, auf der sich aufbauen lässt". "Das Auto hat ganz eindeutig Potenzial. Uns ist es bisher aber noch nicht gelungen, das zur Gänze auszuschöpfen. Wenn wir die anderen Teams vor uns einholen wollen, müssen wir schneller entwickeln." Als Zielvorgabe für den weiteren Verlauf der Saison hat man sich im Fernandes-Team den Anschluss ans Mittelfeld auf die Fahnen geschrieben. Dieser Schritt war ursprünglich bereits für den Beginn der Saison geplant.