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Skepsis gegenüber Sechser-Regelkommission

Robert Fernley (Force India) und Tony Fernandes (Caterham) sind keine Freunde von Bernie Ecclestones Idee einer Sechser-Regelkommission

(Motorsport-Total.com) - Im Zuge der Verhandlungen um ein neues Concorde-Agreement schmiedet Bernie Ecclestone momentan den Plan, einen neuen Prozess zur Einführung neuer Regeln in Kraft zu setzen. Dem 81-Jährigen schwebt anstelle der derzeitigen Arbeitsgruppen, in denen alle Teams vertreten sind, eine neue Regelkommission vor, in der nur sechs Teams vertreten wären: Red Bull, McLaren, Ferrari, Lotus, Mercedes und Williams.

Titel-Bild zur News: Robert Fernley und Andy Stevenson

Robert Fernley wünscht sich für Force India weiterhin ein Mitspracherecht

Doch das schmeckt jenen Teams, die dabei außen vor wären, natürlich nicht: "Ich hätte es gerne weiterhin so wie bisher, dass alle Teams in der Formel-1-Kommission vertreten sind. Daran besteht kein Zweifel", beantwortet Force Indias stellvertretender Teamchef Robert Fernley im Rahmen einer Pressekonferenz in Singapur eine Frage von 'Motorsport-Total.com'. "Ich finde, es gibt ein viel besser ausgewogenes Gleichgewicht, wenn alle Teams vertreten sind."

Caterham-Teamchef Tony Fernandes ist der gleichen Meinung, aber: "Der Schlüssel ist, dass wir einen Weg finden, die Regeln zu standardisieren, weniger oft zu ändern und weniger Verstöße zu haben. Ich sehe die Gefahr, dass die sechs Teams hyper-ehrgeizig sind und sich ewig nicht einigen werden. Aber für mich ist nicht entscheidend, ob sechs Teams die Regeln machen, sondern mir geht es darum, dass wir einfache Regeln haben und der Rennsport im Vordergrund steht."

Im aktuellen Concorde-Agreement ist der Prozess der Regelgebung klar vorgezeichnet: Zuerst müssen die Technik- oder Sportchefs aller Teams in einer Arbeitsgruppe neue Regeln formulieren, unter dem Vorsitz von FIA-Mann Charlie Whiting. Etwaige Arbeitsgruppen-Vorschläge gehen dann an die Formel-1-Kommission weiter, in der 18 von 26 Stimmen für einen Beschluss notwendig sind. Mitglieder der Kommission sind neben den Teams zum Beispiel Sponsoren- und Streckenvertreter.

Wenn die Kommission - die Ecclestone im Übrigen verkleinern will, sobald ein neues Concorde-Agreement unterschrieben ist - einmal zugestimmt hat, liegt es am FIA-Motorsport-Weltrat, eine neue Regel entweder zu ratifizieren oder abzulehnen. Wichtig: Kommission und Weltrat können selbst keine neuen Regeln formulieren, sondern nur Vorschlägen zustimmen (oder sie ablehnen), die zuvor von der Technischen oder Sportlichen Arbeitsgruppe erarbeitet wurden.