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Sinnlose Themen: Wieso Hamilton aus dem Fahrerbund trat

Seit einiger Zeit ist Lewis Hamilton kein Teil der Fahrervereinigung GPDA mehr: Er fühlt sich durch falsche Prioritäten nicht mehr gut darin vertreten

(Motorsport-Total.com) - Ende März hatte die Fahrervereinigung GPDA dem Treiben an der Spitze der Formel 1 lange genug zugeschaut und sich mit einem offenen Brief an die Verantwortlichen der Rennserie gewandt und sie zum Umdenken aufgefordert. Unterschrieben war der Brief von Alex Wurz, Sebastian Vettel und Jenson Button, doch dahinter stehen im Grunde alle Fahrer, die gemeinsam ihre Interessen vertreten sehen wollen.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton hatte keine Lust mehr auf unnötige Diskussionen Zoom

Die GPDA (Grand-Prix-Drivers-Association) ist ein Zusammenschluss der Formel-1-Piloten, bei der die meisten Fahrer Mitglied sind. Nicht zu ihnen gehört aber beispielsweise ausgerechnet Weltmeister Lewis Hamilton. Der Brite war zwar jahrelang Mitglied in der GPDA, doch weil er seine Interessen nicht mehr vertreten sah, stieg er aus ihr aus. Seiner Meinung nach wurde häufig nur über die falschen Themen diskutiert - oder gar nicht.

"Es gibt ein paar Freitage, an denen Charlie (Whiting, Rennleiter; Anm. d. Red.) uns bittet, zum letzten oder zu diesem Rennen etwas zu sagen. Dann sagt keiner was. Und bei anderen Rennen reden die Fahrer ewig lang über Dinge, die ich nicht nachvollziehen kann", erklärt der Mercedes-Pilot, wieso er irgendwann die Nase voll gehabt hat. Ein Beispiel ist für ihn eine Beschwerde über die Strecke in Bahrain.

"Bahrain ist keine wellige Strecke, aber es gibt natürlich trotzdem die eine oder andere Bodenwelle. Die verleihen einer Rennstrecke Charakter. Aber es gibt Fahrer, die sich tatsächlich über diese winzigen Bodenwellen beschweren", schüttelt er den Kopf über die seiner Meinung nach sinnlosen Themen. "Flache Strecken machen keinen Spaß, haben keinen Charakter. Wenn du auf einer Bodenwelle bremsen musst oder kurz davor einlenken, das macht doch den Spaß des Rennfahrens aus. Darüber reden die Fahrer manchmal, aber ich stimme da einfach nicht zu."

Und so sehen laut Hamilton viele Diskussionen aus, denen er einfach nicht zugestimmt habe und sich daher auch nicht mehr daran beteiligt habe: "Also hatte ich das Gefühl, dass ich mehr davon habe, wenn ich das Rennen gewinne und mich mit meinen Ingenieuren zusammensetze", begründet er seinen Austritt, betont jedoch, dass er seinen Kollegen im Fall der Fälle zur Seite stehen würde.


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"Wenn es um wirklich wichtige Dinge geht, zum Beispiel die Sicherheit, dann bin ich da. Das habe ich ihnen auch gesagt", betont der Brite. Der Brief der Fahrervereinigung zuletzt sei so ein Fall gewesen. "Wir Fahrer halten bei bestimmten Themen geschlossen zusammen. Es gibt Themen, bei denen eine vereinte Front wichtig ist. Das war so eins." Bodenwellen in Bahrain sind es für ihn aber nicht...