Silverstone soll in neuem Glanz erstrahlen

(Motorsport-Total.com) - Noch nie in der 52-jährigen Geschichte des britischen Motorsports hat es eine so umfangreiche Modernisierung einer Rennstrecke gegeben, wie das der Streckenbesitzer des Silverstones Circuits, der British Racing Drivers' Club (BRDC), nach einem Bericht des britischen Fachmagazins 'Autosport' plant.

© Imago

Die Rennstrecke von Silverstone wird umfangreich renoviert

Im Jahr 2003 sollen die Bauarbeiten an der Traditionsstrecke abgeschlossen sein. Dabei wird direkt an die Strecke Hand angelegt. Die Start- und Ziellinie soll samt den Boxengassen zwischen die Gerade nach der Abbey-Kurve versetzt werden, im Innenfeld wird man eine neue Haarnadelkurve hinzufügen. 'Club-Corner' wird die letzte Kurve der Strecke sein - eine Hochgeschwindigkeitskurve mit leichter Schräglage.

"Es gibt eine realistische Chance, dass wir ein großartiges Sportereignis verlieren", warnt BRDC-Direktor Jackie Stewart. So ließ man sich auch nicht lumpen und beauftragte den derzeit gefragtesten Rennstreckenarchitekten Herman Tilke mit der Modifizierung der Streckenführung. Der Deutsche konstruierte unter anderem die beliebte Formel-1-Rennstrecke Sepang in Malaysia und ist auch am Bau der russischen Formel-1-Piste beteiligt. Durch die Modifikation von rund 1,5 Kilometern Streckenführung erhofft man sich eine höhere Attraktivität für die Zuschauer und das Fernsehen. So sollen mehr Zuschauer eine besser Sicht auf die Strecke haben und die neu eingebaute Schikane zu Überholmanövern führen.

Silverstone-Puristen beklagen aber schon jetzt, dass die herausfordernde 250-km/h-Kurve 'Bride' dem Umbau zum Opfer fallen wird. Jackie Stewart hat aber verraten, dass man die Pläne David Coulthard und auch Michael Schumacher vorgelegt hat, welche die Pläne begrüßt haben. "Silverstone war schon immer eine Fahrerstrecke und die Veränderungen stellen sicher, dass dem auch so bleiben wird", so Jackie Stewart.

In einem Interview mit dem 'BBC' betonte der dreimalige Formel-1-Weltmeister erneut, dass sich auch der Staat an den Umbaumaßnahmen beteiligen soll und auch wohl wird. Danach habe sich die Regierung zunächst bereit erklärt, die gleiche Summe zu investieren, die private Investoren zusammenlegen. Momentan wären das rund 120 Millionen Mark.

Nach dem Parkplatzdebakel des Vorjahres, als zigtausende Fans wegen aufgeweichter Parkplätze im Stau standen und nicht an die Strecke kamen, wurden bereits im Vorfeld des diesjährigen WM-Laufes in Silverstone umfangreiche Verbesserungsarbeiten ausgeführt. Die Parkplätze wurden befestigt und sind nun absolut gegen den stärksten Regen gefeit - dies zeigte sich im Winter, in dem es so viel regnete wie schon seit 1766 nicht mehr. Zusätzlich wurden sechs Kilometer Straße geteert, um die Zufahrt zu den Parkplätzen zu erleichtern.