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Sicherheit in Bahrain: "Es gibt keine Garantien"

Scheich Abdullah bin Isa Al Chalifa kann die Sicherheit beim Grand Prix von Bahrain nicht hundertprozentig garantieren, hat aber auch keine expliziten Bedenken

(Motorsport-Total.com) - Am 18. und 19. April, also nur wenige Tage nach dem Grand Prix von China, wird die Formel-1-Gemeinde in Manama eintreffen, wo am 22. April nach einem Jahr Pause wieder der Grand Prix von Bahrain stattfinden soll. Doch auch wenn bisher alle Verantwortlichen versichern, dass das Rennwochenende plangemäß stattfinden kann, gibt es im Paddock immer noch Stimmen, die die Reise in den arabischen Wüstenstaat nur mit einem flauen Gefühl im Magen antreten werden.

Titel-Bild zur News: Fahrerlager von Manama

Der Bahrain-Grand-Prix wird aller Voraussicht nach am 22. April stattfinden

Doch Scheich Abdullah bin Isa Al Chalifa, Präsident des Motorsport-Verbandes von Bahrain und gleichzeitig eines der 26 Mitglieder des FIA-Motorsport-Weltrats, beschwichtigt die Ängste mancher Teams, Fahrer und Journalisten, indem er versichert, dass die derzeitige Situation in der Hauptstadt Manama und am nahe gelegenen Bahrain International Circuit nur unwesentlich anders sei als in jenen Jahren, in denen die Formel 1 bedenkenlos dort gefahren ist.

Die schiitischen Rebellen seien meist zwischen 15 und 28 Jahren alt und setzen häufig Molotowcocktails ein, um ihrem Zorn über das schiitische Regime Ausdruck zu verleihen. Seitens der Polizei werden Mittel wie Tränengas, Gummigeschoße und Wasserkanonen eingesetzt, um die Aufständischen niederzuschlagen. Eskaliert waren diese Auseinandersetzungen am 14. Februar 2011, dem sogenannten "Tag des Zorns". Eine völlige Beruhigung ist seither nicht eingetreten.

Doch Al Chalifa relativiert: "Diese Jugendlichen machen das schon seit 2004." Es handle sich lediglich um einen "kleinen Teil der Gesellschaft", der sich dazu hinreißen lasse, auf unfriedliche Weise gegen die Regierung zu protestieren. "Ja, die Ereignisse des 14. Februar vergangenen Jahres haben die Situation angeheizt, aber wir hatten nie ein Problem mit der Formel 1, die schon seit 2004 in unser Land kommt", so der Offizielle gegenüber der 'Press Association'.

"Die Leute fragen mich über Bahrain, und ich verstehe ihre Besorgnis, aber jeder, der schon einmal da war und jetzt wieder kommt, wird sehen, dass es keinen Unterschied gibt", erklärt Al Chalifa. Zu dieser Erkenntnis ist in den vergangenen Wochen übrigens nicht nur Damon Hill gekommen, der FIA-Präsident Jean Todt bei einem Lokalaugenschein begleitet hatte, sondern auch Scharif Bassiouni, ein angesehener Experte für Kriegsverbrechen aus den Reihen der Vereinten Nationen.

Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone hatte den Aufständischen zuletzt vorgeschlagen, sie sollten doch Zufahrtsstraßen blockieren und Plakate mit Botschaften in die TV-Kameras halten, aber auf friedliche Weise agieren. "Bernie hat recht", nickt Al Chalifa. Doch viele Mitglieder des Formel-1-Reisetrosses befürchten, dass ausgerechnet der Grand Prix als weltweit medienwirksame Bühne zum Ziel von Anschlägen werden könnte.

Garantien, dass es nicht so kommen wird, kann Al Chalifa derzeit nicht geben: "Jeder Todesfall ist bedauernswert, aber nein, ich mache mir überhaupt keine Sorgen", sagt er und schränkt ein: "Natürlich gibt es aber keine Garantien auf dieser Welt. Es könnte überall etwas passieren, sogar in Silverstone. Alles, was ich garantieren kann, ist, dass Sie so sicher sein werden wie bei jedem anderen Grand Prix."

Verschärfte Sicherheitsmaßnahmen sind seitens der Formel-1-Organisatoren aber nicht geplant, und auch die Bahrainer haben nichts dergleichen vor: "Nein, absolut nicht", stellt Al Chalifa gegenüber der 'Press Association' klar. "Alles wird ganz normal sein. Gegenüber Gästen unseres Landes gibt es keine Gewalt, und ich glaube nicht, dass es irgendwelche Belästigungen oder Gefahren für irgendjemanden gibt, der nach Bahrain kommt."

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