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  • 16.03.2012 05:56

  • von Dieter Rencken

Senna: "Konnte alles ausprobieren"

Bruno Senna spricht im Interview mit 'Motorsport-Total.com' über seine Saisonvorbereitungen und seine Vorliebe für die neuen Hinterreifen von Pirelli

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Bruno, was für ein Gefühl hast du vor dem ersten Rennwochenende der Saison 2012?"
Bruno Senna: "Ich glaube, es wird für alle schwierig. Es gibt ein paar Unbekannte, zum Beispiel neue Reifen, an die wir uns erst gewöhnen müssen, und ein paar Teile, die wir noch verbessern können. Aber die Erfahrung der vergangenen Jahre hilft mir und wir haben uns im Winter gut vorbereitet."

Titel-Bild zur News: Bruno Senna

Bruno Senna belegte im ersten Freien Training in Melbourne den 14. Platz

Frage: "Ich weiß, du hast das Auto gewechselt, aber kannst du trotzdem einschätzen, wie groß der Unterschied zu den vorjährigen Reifen ist?"
Senna: "Ich mag die Hinterreifen, da kann man wirklich eine Veränderung spüren. Sie haben eine neue Struktur. Der Verschleiß wird weniger aggressiv sein und die Mischungen liegen deutlich enger beisammen. Dass sich die beiden Reifen um zwei Sekunden unterscheiden, wird es nicht mehr geben, sondern eher im Bereich von einer halben Sekunde. Das macht die Strategie viel interessanter, weil es nun schwieriger ist, den richtigen Reifen für das Rennen auszuwählen."

Frage: "2010 bei HRT hattest du einen schwierigen Winter und 2011 warst du zunächst nur dritter Fahrer. Jetzt konntest du dich als Stammfahrer vorbereiten. Was hast du gemacht?"
Senna: "Das Interessanteste war diesmal, dass ich alles am Auto ausprobieren konnte, gute und schlechte Lösungen, um eine Richtung vorzugeben, sei es durch große oder kleine Änderungen. Das macht es viel einfacher, zum Rennen zu kommen und zu wissen, was man ändern muss, um das Setup zu verbessern. Das hat viel gebracht. Ich hatte Glück, denn mein Auto war sehr zuverlässig und wir hatten kaum Probleme, die mich vom Fahren abhielten. Das ist großartig. Ich habe viele Kilometer zurückgelegt."

Frage: "Das Team hat dich sicher gut aufgenommen, aber was hast du selbst getan, um dich bei Williams zu Hause zu fühlen?"
Senna: "Es war schön, in der Fabrik herumzugehen und alle Mitarbeiter zu treffen. Ich habe versucht, so oft wie möglich mit den Mechanikern zu sprechen. Es ist gut, wenn sie die Fahrer sehen und mit ihnen in Kontakt stehen, denn dann fühlen sie sich verantwortlich für das, was sie tun. Das macht sicher einen Unterschied."


Fotos: Bruno Senna, Großer Preis von Australien


Frage: "Du hast in etwa eine Idee, wo du stehst, wo das Team steht. Was erwartest du dir für die Saison?"
Senna: "Ich glaube, es ist enger als es aussieht, denn beim Testen machen alle etwas anderes. Wir sind in etwa dort, wo wir sein wollten. Das Mittelfeld wäre im Vergleich zum Vorjahr schon ein Fortschritt. Alle haben sich weiterentwickelt, aber ich glaube, unser Schritt ist groß genug, um die Position zu verbessern. Wir müssen 100 Prozent herausholen, aus dem Auto, aus dem Setup, denn dann kann man in den Top 10 stehen. Gelingt einem das nicht, ist man hinten."