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Senna: "Es ist verrückt, wie oft geschnitten wird"

HRT-Rookie Bruno Senna gefällt der raue Umgangston in der Formel 1 nicht und fordert ein härteres Durchgreifen von FIA-Renndirektor Charlie Whiting

(Motorsport-Total.com) - Bruno Senna hätte sich seine erste Formel-1-Saison wohl auch anders vorgestellt. Mit dem HRT-Boliden sind WM-Punkte so gut wie unmöglich, zudem bläst ihm am Ende der Startaufstellung ein rauer Wind entgegen - seiner Meinung nach bleiben unfaire Manöver im Kampf um hintere Position zu oft ungestraft. Das wirft er nun FIA-Renndirektor Charlie Whiting vor. Beim Grand Prix von Europa kollidierte er mit Virgin-Pilot Timo Glock - beide mussten daraufhin zur Rennleitung: "Glock verursachte ein Problem für die schnelleren Autos, weil er sie nicht früh genug vorbeiließ. Das haben sie sich angesehen bezüglich einer Bestrafung - nicht den Zwischenfall selbst, bei dem er mir den Frontflügel abgefahren hat."

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen, Bruno Senna

Laut HRT-Pilot Bruno Senna wird in der Formel 1 zu viel geschnitten

Ein nicht zufriedenstellender Zustand, mein Senna: "Das müssen wir uns ernsthaft ansehen. Es passiert dieses Jahr oft, dass Fahrer, die andere Fahrer überholen, dir den Frontflügel abfahren." Tatsächlich fällt auf, dass die Stewards dieses Jahr beim Eingreifen in das Renngeschehen toleranter vorgehen und somit einen härteren Fahrstil erlauben. Bisher wurde dies meist als positive Entwicklung angesehen - vor allem das neue, von FIA-Boss Jean Todt eingeführte System, bei dem die Rennkommissare bei jedem Rennen von einem professionellen (Ex-)Rennfahrer unterstützt werden, wurde viel gelobt. Umstrittene Entscheidungen sind dieses Jahr bisher Mangelware.#w1#

Doch Bruno Senna missfällt die neue Toleranz der Stewards, er kritisiert den rauen Umgang in der Formel 1: "Durch die großen Frontflügel, die wir haben, verlieren wir diese oft. Es ist verrückt, wie viele Frontflügel beschädigt werden oder verloren gehen - und wie viele Schäden es bei den Hinterreifen gibt. Auch wenn man seine Position nicht verteidigt, wird manchmal geschnitten." Wird er dieses Thema auch beim kommenden Fahrer-Briefing ansprechen? "Das ist vielleicht eine gute Idee. Wir müssen uns ansehen, was man tun kann."

Freilich ist es für Senna auch keine einfache Situation, sich am Ende des Feldes die Seele aus dem Leib zu fahren - kein Wunder, dass sich der Neffe von Formel-1-Legende Ayrton Senna mehr Respekt wünscht. Besonders bitter wird die Rückkehr nach Silverstone, wo er in den vergangenen Jahren sowohl in der Formel 3, als auch in der GP2 aus der Pole-Position gestartet war. "Wenn man es gewohnt ist, vorne zu sein, dann ist es sehr hart, hinterher zu fahren", gibt er zu. "Es ist hart, überrundet zu werden, das schmerzt psychisch."

Da hilft es auch nichts, dass Senna weiß, dass der HRT-Bolide keine Toppositionen zulässt: "Du erwartest es doch immer, etwas besonderes zu erreichen. Schließlich will ich eine lange Karriere haben." Wo die 2011 weitergehen soll, steht noch nicht fest - doch Senna konzentriert sich auf einen Verbleib bei Hispania: "Natürlich ist es frustrierend, wenn du versuchst, konkurrenzfähig zu sein, es aber nicht schaffst. Doch schließlich geht es nicht nur um diese Saison." Mit seiner eigenen Entwicklung ist er trotz der fehlenden Resultate zufrieden: "Ich denke, dass ich mich gut entwickle und in der Formel 1 schon viel gelernt habe."

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