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  • 22.09.2005 11:09

Schumacher sieht kein Ende seiner großen Ära

Michael Schumacher klingt nicht so, als will er geschlagen seinen Helm an den Nagel hängen - auch Jean Todt gibt sich kämpferisch

(Motorsport-Total.com/sid) - Auch wenn Michael Schumacher vielleicht schon am Sonntag in Sao Paulo den Platz auf dem Formel-1-Thron für seinen Kronprinzen Fernando Alonso räumen muss - vom Ende einer großen Ära und einem möglichen Rücktritt will der Ferrari-Star nichts wissen. Vielmehr will der 36-Jährige noch einmal zurück an die Weltspitze. Schumachers Ziel für 2006 ist ganz klar: den verlorenen WM-Titel zurückerobern.

Titel-Bild zur News: Schumacher und Stepney

Michael Schumacher will 2006 wieder um den WM-Titel fahren

"Wir dürfen uns von außen keine Hektik hereintragen lassen. Wir müssen langfristiger denken", fordert Schumacher. Das klingt alles andere als nach einem Karriereende im kommenden Jahr, wenn der Vertrag des siebenmaligen Weltmeisters bei Ferrari ausläuft.#w1#

Auch wenn viele Experten im PS-Zirkus Schumacher den Rücktritt angesichts der neuen, schnellen Generation um Renault-Pilot Alonso und Kimi Räikkönen im McLaren-Mercedes nahe legen - der Rekordweltmeister sieht nach der verkorksten Saison mit der Scuderia nicht rot, sondern gibt sich weiter kämpferisch: "Ich fühle mich noch immer topfit, und in so einer Phase kann es doch nur heißen: Jetzt erst recht!"

Die Hoffnung von Ferrari-Teamchef Jean Todt auf eine Besserung beim Großen Preis von Brasilien am Sonntag teilt Schumacher aber nicht. "Ich bin Realist, so einfach ist das. Ich wüsste nicht, warum sich unsere Situation nun plötzlich stark geändert haben sollte", meint Schumacher, der auf dem Linkskurs von Interlagos sogar von McLaren-Mercedes-Pilot Juan-Pablo Montoya von Platz drei der Fahrerwertung verdrängt werden könnte.

Michael Schumacher und Jean Todt

Den Optimismus von Jean Todt kann Schumacher nicht teilen Zoom

Todt glaubt hingegen noch in diesem Jahr auf ein Comeback der "Roten" in der Spitzengruppe. "Unser Ziel ist es, noch in dieser Saison den Anschluss an Renault und McLaren-Mercedes zu schaffen", erklärt Schumachers langjähriger Weggefährte und verspricht: "Wir kommen bald wieder".

Schumacher und Todt setzen vor allem auf die Lösung des Problems mit Reifenhersteller Bridgestone, der in diesem Jahr Konkurrent Michelin deutlich unterlegen war. "Die Zusammenarbeit mit Bridgestone ließ in diesem Jahr mit Sicherheit zu wünschen übrig, aber wir sind guter Dinge, dass sich das wieder deutlich verbessert", sagt Todt.

"Die Zusammenarbeit mit Bridgestone ließ in diesem Jahr zu wünschen übrig." Jean Todt

2006 wird Bridgestone neben Ferrari, Jordan und Minardi auch WilliamsF1 und zudem auch Toyota beliefern. Damit würde sich das Verhältnis zwischen den beiden Reifen-Lieferanten von 7:3 zu Gunsten von Michelin auf 5:5 verschieben. Von den neu gewonnen Erkenntnissen könnte dann auch Ferrari profitieren.