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  • 14.09.2012 14:00

Sauber reist angespornt nach Singapur

Das Sauber-Team will seine Position nach dem zweiten Platz in Monza weiter festigen - Updates ab Singapur sollen den C31 weiter verbessern

(Motorsport-Total.com) - Angespornt durch das großartige Ergebnis im letzten Europarennen der Saison, zieht das Sauber-Team weiter nach Asien. In Monza hatte der Schweizer Rennstall seinen dritten Podestplatz in der Saison 2012 errungen, als Sergio Perez als Zweiter ins Ziel kam. Mit Kamui Kobayashis neuntem Platz addierte sich die Beute in Italien auf 20 WM-Zähler. Im Laufe der nun folgenden Rennen in Asien wird der Sauber C31 schrittweise mit Weiterentwicklungen versehen.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

Der Sauber C31 wird in dieser Saison noch schrittweise verbessert Zoom

Am Wochenende des 21.-23. September startet die Formel 1 zum fünften Mal auf dem Marina Bay Straßenkurs in Singapur. Gleich bei seiner Premiere im Jahr 2008 etablierte sich das spektakuläre Nachtrennen als klarer Gewinn im Formel-1-Kalender. Mit 23 Kurven verlangt die Strecke ein hohes Abtriebsniveau. Für die Bremsen und die Reifen sind die Belastungen ausgesprochen hoch, und auch die Fahrer sind besonderen Strapazen ausgesetzt. Eine hohe Luftfeuchtigkeit und nachts noch über 30 Grad Lufttemperatur sind schweißtreibende Umstände, die keineswegs zu Lasten der Konzentration gehen dürfen. Aufgrund ihrer Enge, ihres Kurvenreichtums und gleichzeitig fehlender Auslaufzonen verzeiht die Strecke nicht den kleinsten Fahrfehler.

"Der Große Preis von Singapur ist ein ganz besonderes Rennen auf einem außergewöhnlichen Kurs mit einem einzigartigen Zeitplan", erklärt Perez vor dem Rennen in Singapur. "Man fährt in der Nacht, und man lebt in der Nacht. Dieses Rennen ist jetzt auch wieder der erste Asien-Auftritt der Formel 1 nach ein paar Monaten. Die Reiseaktivitäten werden im letzten Saisondrittel noch einmal viel intensiver. Ich mag Stadtkurse generell gern. Jener in Singapur ist körperlich recht anstrengend, aber dafür fühle ich mich gewappnet. Für unser Auto sollte die Strecke auch ganz okay sein. Ich freue mich sehr auf dieses prestigeträchtige Rennen und will für unser Team ein weiteres gutes Ergebnis holen."

Teamkollege Kobayashi sagt anschließend: "Nach unserem tollen Ergebnis in Monza ist das Team super motiviert. Der Grand Prix von Singapur ist wahrlich speziell, dieses Nachtrennen hat sich auf Anhieb als einer der Saisonhöhepunkte etabliert. Ich mag Singapur, und es gefällt mir, dass dort aufgrund der relativen Nähe zu meiner Heimat immer viele japanische Fans sind. Die Strecke mit ihren vielen und überwiegend langsamen Kurven ist ziemlich anspruchsvoll. Früher kamen unsere Autos mit Kursen dieser Art nicht gut zurecht, aber mit dem Sauber C31 haben sich diese Muster geändert. Ich sehe keinen Grund, weshalb wir dort nicht wettbewerbsfähig sein sollten."

Giampaolo Dall'Ara, Leitender Ingenieur an der Rennstrecke bei Sauber, schildert, worauf es in Singapur ankommt: "Singapur ist ein Straßenkurs mit vielen Kurven und kurzen Geraden. Entsprechend ist es schwierig, dort zu überholen, und umso wichtiger ist das Qualifying. Für die vielen langsamen und wenigen mittelschnellen Kurven braucht man eine gute Traktion. An einigen Stellen ist der Belag sehr wellig, das muss man bei der Abstimmung bedenken. Außerdem muss man die Bremsen im Auge behalten, denn sie haben zwischen den Kurven kaum Zeit zum Abkühlen. Der Asphalt ist nicht besonders rau. Pirelli wird uns mit den superweichen und den weichen Reifen ausstatten. Das sollte im Qualifying gut funktionieren, aber ich rechne nicht damit, dass jemand im Rennen mit einer Einstopp-Strategie durchkommt."

Dall'Ara weiter: "Bei der Rennstrategie muss man auch einkalkulieren, dass auf der engen Strecke die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass das Safety-Car irgendwann ausrücken muss. Wir müssen also einerseits die Reifensituation strategisch planen und andererseits jeden Moment bereit sein, unsere Pläne zu ändern, falls das Safety-Car rausgeht. Von den sieben noch verbleibenden Saisonrennen halte ich jenes in Singapur für das schwierigste für den C31. Aber wir werden dort unseren nächsten Aerodynamik-Entwicklungsschritt machen, und der sollte uns helfen, bisherige Nachteile zu kompensieren und dennoch ein starkes Rennen abzuliefern."


Fotos: Sauber, Großer Preis von Italien