Sauber: Getriebe war der Grund für die Honda-Absage

Sauber-Teamchef Frederic Vasseur wollte keine Honda-Motoren mit McLaren-Getriebe, für Toro Rosso ist so eine Konstellation aber weiterhin denkbar

(Motorsport-Total.com) - Sauber-Teamchef Frederic Vasseur hat in einem Interview erklärt, dass das Getriebe einer der Hauptgründe für die überraschende Absage des Honda-Deals für 2018 war. Bekanntlich hatte der Schweizer Rennstall zunächst Ende April bestätigt, ab der kommenden Formel-1-Saison mit Honda-Motoren zu fahren, nur um die Vereinbarung im Juli zu kündigen und beim bisherigen Partner Ferrari zu bleiben.

Titel-Bild zur News: Frederic Vasseur

Frederic Vasseurs erste Amtshandlung war, den Honda-Deal zu kündigen Zoom

"Unsere größte Sorge war, dass wir die Verantwortlichkeit für das Getriebe nicht klären können", erklärt Sauber-Teamchef Frederic Vasseur gegenüber 'formula1.com'. "Wir haben nicht die Ressourcen, unser eigenes Getriebe zu bauen, also wussten wir, dass wir dafür einen Partner brauchen. Im Fall von Honda wäre dieser Partner McLaren gewesen, aber ich war mir nicht sicher, ob McLaren mit Honda weitermachen würde."

"Das hätte zu einer merkwürdigen Situation geführt, nämlich dass wir McLaren fragen müssen, ein Getriebe für einen Honda-Motor zu entwickeln, während McLaren selbst mit einem anderen Motor fährt. In so einem Szenario fühlte ich mich absolut nicht wohl", sagt der Franzose, der im gleichen Atemzug Hondas weiterhin bestehende Zuverlässigkeitsprobleme als entscheidenden Grund aufzählt.

Interessant in diesem Zusammenhang: Laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' verhandelt Toro Rosso entgegen anderslautenden Medienberichten weiterhin mit Honda, schon für 2018. McLaren ist an diesem Wechsel interessiert, um an Renault-Motoren kommen zu können. Die wären nur verfügbar, wenn Renault eines seiner bestehenden Kundenteams verliert. Daher bietet McLaren Toro Rosso unverändert an, das Getriebe für den Honda-Motor zu bauen.

Aus Sauber-Sicht kam die Absage des Honda-Deals auf den letzten Drücker. "Das Team hatte mit dem Design für 2018 schon begonnen, bevor ich diese Entscheidung traf", gibt Vasseur zu. "Das war der Grund für die Eile: Es wäre nicht gut gewesen, Geld in bereits abgehakte Projekte zu investieren. Der Designprozess war bereits im Gange, dann kam die Sommerpause. Also mussten wir sofort eine Entscheidung treffen."

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