Sauber-Aufwind: Auspuff entscheidender als neue Pirelli-Reifen

Teamchefin Monisha Kaltenborn erklärt, wie es Sauber gelungen ist, den C32 in ein Topauto zu verwandeln was den größten Ausschlag gegegeben hat

(Motorsport-Total.com) - Seit Pirelli nach den Reifenexplosionen in Silverstone die Pneukonstruktion geändert hat, befindet sich Sauber im Aufwind. Bis zum Grand Prix von Ungarn gelangen der Truppe aus Hinwil gerade mal sieben WM-Punkte - danach waren es ganze 38 Zähler. Der Aufwärtstrend scheint anzuhalten, und vier Grands Prix stehen noch auf dem Programm. Es ist also durchaus möglich, dass Sauber sein Punktekonto noch ordentlich vergrößert.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Das Geheimnis des Sauber-Aufschwungs befindet sich im Heck Zoom

Die neuen Reifen dürften aber gar nicht der Hauptgrund gewesen sein, warum der Knoten bei der Truppe von Teamchefin Monisha Kaltenborn geplatzt ist und man nicht mehr nur um Punkteallmosen, sondern um vierte und fünfte Plätze kämpfen kann. "Die Grundlage ist das Aerodynamik-Update, das wir in Ungarn gebracht haben. Das macht sicherlich mehr als 50 Prozent dieser Leistungssteigerung aus", sagt die Österreicherin. Der Schlüssel war der Rückbau des Auspuffsystems.

Alter Auspuff bringt alten Speed zurück

"Nachdem wir im vergangenen Jahr das Konzept mit dem seitlich blasenden Auspuff sehr erfolgreich eingesetzt hatten, entschieden sich unsere Ingenieure beim C32 für ein anderes Konzept, das theoretisch mehr Potenzial hatte. In der Praxis sah das dann jedoch anders aus ", erklärt Kaltenborn gegenüber 'Auto Bild motorsport' (jetzt abonnieren!), wie das Sensationsteam des Vorjahres vom Kurs abkam.

Im Vorfeld des Rennens auf dem Hungaroring versah man den C32 dann mit dem Auspuffsystem des Vorjahres mit neu positionierten Endrohren - und siehe da: die Auspuffgase gelangten mit mehr Energie in die Spalte im Diffusor und dichteten diesen somit besser ab. Die Piloten merkten den Unterschied sofort - plötzlich hatten sie wieder Vertrauen in ihr Auto, das mit einer ungewohnten Stabilität überzeugte.

Auspuff, Sauber

Problemkind: Das neuartige Auspuffsystem Anfang 2013 war nur in der Theorie gut Zoom

Das neuartige Auspuffsystem, das man in der ersten Saisonhälfte einsetzte, hatte dafür gesorgt, dass die Aero-Balance instabil gewesen war, was sich laut Kaltenborn "vor allem beim Bremsen und Einlenken bemerkbar machte. Das hatte auch den unangenehmen Nebeneffekt, dass unsere Piloten wenig Vertrauen in den C32 fassten."

Lob für die Fahrer

Die Änderung kommt nun vor allem Rookie Esteban Gutierrez zugute - der Mexikaner hatte in der ersten Saisonhälfte große Schwierigkeiten, sich an die Formel 1 zu gewöhnen, auch der unberechenbare Sauber spielte dabei eine Rolle. Beim vergangenen Rennen in Japan platzte bei ihm endlich der Knoten, und er fuhr als Siebter seine ersten WM-Punkte überhaupt ein.

Kaltenborn führt diesen Durchbruch aber nicht nur auf das verbesserte Auto zurück, sondern auch auf die Disziplin des Mexikaners: "Er hat an sich gearbeitet und sich laufend verbessert. Besonders bei der Abstimmung des Autos hat er ausgezeichnete Arbeit geleistet und das Team so weiter gebracht." Mit Hülkenberg sei man ohnehin vollauf zufrieden: "Nico liefert genau das ab, was wir von ihm erwartet hatten. Er ist schnell, konstant und sehr effizient."

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