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  • 23.08.2013 19:57

  • von Stefan Ziegler

Sauber 2014: Alles eine Frage der Ressourcen-Verteilung

Alles für 2014: Warum Sauber trotz einer schwierigen Saison 2013 langfristig von der Entwicklungsarbeit am aktuellen Auto profitieren kann

(Motorsport-Total.com) - Sieben Punkte aus zehn Rennen. So hatte sich Sauber die Saison 2013 sicherlich nicht vorgestellt. Der Rennstall aus der Schweiz verzichtet aber trotzdem darauf, das Rennjahr vorzeitig abzuhaken, sondern entwickelt weiter am aktuellen Auto. Weil man sich davon nicht nur kurzfristig Besserung verspricht, sondern langfristig ein konkurrenzfähigeres Auftreten, wenn 2014 die neuen Regeln kommen.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Der Sauber C32 von 2013 dient auch als "Studienobjekt" für seinen Nachfolger Zoom

Deshalb habe Sauber schon sehr früh mit der Arbeit am Auto für 2014 begonnen, wie der Leitende Ingenieur des Teams, Tom McCullough, erklärt. "Dabei ging es anfangs hauptsächlich um die Aerodynamik, im Jahresverlauf hat sich das dann intensiviert. Wir arbeiten eng mit unserem Partner beim Antriebsstrang zusammen, um das Auto zu entwickeln. Derzeit beschäftigen wir uns also mit zwei Autos."

Ein Entwicklungsspagat, den vor allem die großen Teams der Formel 1 leichter stemmen können als kleinere Rennställe wie Sauber. Doch McCullough hält den eingeschlagenen Weg dennoch für den einzig richtigen: "Es ist einfach eine Frage davon, wie man die Ressourcen aufteilt." Außerdem stecke noch viel Potenzial im aktuellen Auto, was sich auch für die Entwicklung des Neuwagens nutzen lasse.

"Das müssen wir verstehen, um im nächsten Jahr ein gutes Auto zu haben", sagt der Brite. Er fügt hinzu: "Vieles der Arbeit, die wir am aktuellen Auto verrichten, lässt sich also auf das Fahrzeug für 2014 übertragen. Außerdem können wir von den Windkanal- und CFD-Programmen für beide Autos profitieren. Dieser Prozess dauert weiter an. Wir konnten also nicht damit aufhören, das aktuelle Auto zu entwickeln."

Der C32 werde im Herbst aber nicht mehr allzu aggressiv optimiert, erklärt McCullough. "Das Auto befindet sich zwar in den letzten Entwicklungsstadien, doch wir erhalten im weiteren Verlauf der Saison trotzdem noch ein paar neue Teile. Wir haben schließlich gute Fortschritte erzielt. Mit dem Update von Budapest sind wir sehr zufrieden. Wir haben das Gefühl, das Auto nun viel besser zu verstehen."

"Ich wünschte nur, wir hätten das Jahr mit dem Auto begonnen, das wir nun zur Verfügung haben. Denn schon ein kleiner Unterschied bei der Rundenzeit kann dafür sorgen, dass Punkte auf einmal in deiner Reichweite liegen. Und in diesem Jahr waren wir meist nicht weit weg", so der Sauber-Ingenieur. "Deshalb gehen wir zuversichtlich in die zweite Saisonhälfte. Und 2014 sollten wir ein besseres Auto haben."