RRA: Horner fordert Einlenken der drei anderen Topteams

Christian Horner beschwert sich über die negative Darstellung von Red Bull bei den RRA-Verhandlungen und erklärt, warum er Änderungen fordert

(Motorsport-Total.com) - Red Bull hat in der Formel 1 bereits den Ruf, die Kostenreduktion verhindern zu wollen. Beim Singapur-Grand-Prix 2011 legte man sich gegen ein neues Ressourcen-Restriktionsabkommen quer. Argumentation: Die Einschnitte konzentrieren sich auf die Aerodynamik - die Domäne von Stardesigner Adrian Newey -, andere Bereiche würden aber nicht dementsprechend berücksichtig werden.

Titel-Bild zur News: Christian Horner (Red-Bull-Teamchef)

Horner findet, dass Red Bulls Position beim RRA-Entwurf nicht berücksichtigt wird

Dieses Jahr wiederholt sich das Schauspiel: Alle Teams sind bereit, ein neues Ressourcen-Restriktionsabkommen der FIA zu unterschreiben, nur Red Bull und das kleine Schwesterteam Toro Rosso sind damit nicht einverstanden. Die Zeit drängt bereits, denn der Automobil-Weltverband hat den Rennställen mit dem 30. Juni 2012 eine Deadline gesetzt.

Warum Red Bull nicht unterschreibt

Red-Bull-Teamchef Christian Horner wehrt sich gegen die Vorwürfe, die Kostenreduktion verhindern zu wollen. "Es ist sehr einfach, Red Bull als Blockierer oder als Sündenbock hinzustellen, aber wir wollen nur sicherstellen, dass wir in der Angelegenheit nicht benachteiligt werden", bittet er gegenüber 'Autosport' um Verständnis.

Ihm ist es ein Anliegen, dass auch das Weltmeisterteam berücksichtig wird: "Wir sind nur ein Rennteam. Wir stellen keine Straßenautos her, wir stellen auch keine anderen Technologien für die Automobilindustrie her, wir sind kein Motorenhersteller. Wir wollen nur sichergehen, dass das Ergebnis der Verhandlungen ausgewogen ist."

"Es ist sehr einfach, Red Bull als Blockierer oder als Sündenbock hinzustellen." Christian Horner

Motoren für 2014 als Zankapfel

Diesbezüglich sieht er bei den anderen Teams mehr Spielraum als bei Red Bull. "Der aktuelle Stand der Dinge ist nicht akzeptabel", findet der Brite. "Wir sind noch nicht überzeugt, und wir sprechen über gewisse Dinge wie eine deutliche Beschränkung des Windkanals. Wir waren dazu und zu anderen Dingen bereit, um die Kosten entscheidend zu reduzieren, denn ich bin der Meinung, dass die größte bevorstehende Kostenstelle der Antriebsstrang für 2014 sein wird. Und das ist der Bereich, wo die Hersteller rasch eine Entscheidung treffen müssen, denn 2014 ist nicht mehr weit weg."

Horner wehrt sich auch gegen die vorherrschende Meinung, dass es beim RRA 10:2 gegen die Red-Bull-Teams steht. Seiner Meinung nach betrifft das Abkommen ohnehin nur die vier Topteams Red Bull, McLaren, Ferrari und Mercedes. "Wir sind mit der Kostenreduktion und der Steuerung absolut einverstanden", sagt Horner. "Uns ist aber wichtig, dass diese vier Teams mit unterschiedlichen finanziellen Strukturen auf eine vergleichbare Art und Weise behandelt werden."

"Die größte bevorstehende Kostenstelle ist der Antriebsstrang für 2014." Christian Horner