powered by Motorsport.com
  • 30.04.2017 10:37

  • von Roman Wittemeier

Ross Brawn: Motorenhersteller müssen auf Fans eingehen

Formel-1-Manager Ross Brawn erwartet Zugeständnisse von den Herstellern in Diskussionen um künftiges Antriebsreglement: Ohne Fans ist alles unattraktiv

(Motorsport-Total.com) - Auf dem Weg zu einem neuen Antriebsreglement der Formel 1 gibt es einige Stolpersteine aus dem Weg zu räumen. Bei den Diskussionen um die Regularien für die Zeit nach der Saison 2020 sitzen Vertreter von Herstellern, FIA und Formel-1-Mehrheitseigner am Tisch - und diese drei Parteien haben in einigen Bereichen unterschiedliche Interessen. Vor allem die Vorstellungen von Liberty Media unterscheiden sich deutlich von jenen der Hersteller. Die Amerikaner wollen Show, die Marken technologische Relevanz.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn

Ross Brawn erwartet von Herstellern einige Zugeständnisse bei Antrieben Zoom

Der bisherige Konsenz: Die neuen Antriebe sollen lauter, günstiger und weniger komplex sein. Allerdings pochen die Hersteller auf Hybridsysteme, die diesen drei Vorgaben entgegenstehen. "Sie werden begreifen, dass wir das machen müssen, was der Fan sich wünscht", sagt Ross Brawn, der die sportlichen Belange im Auftrag von Liberty in der Formel 1 leitet. "Wir befinden uns nicht in einem luftleeren Raum", so der Brite gegenüber 'BBC'.

"Wenn wir keine leidenschaftlichen Fans mehr haben, die sich die Formel 1 anschauen, gibt es keinen Grund für Hersteller, sich überhaupt in der Szene zu engagieren. In einem Vakuum einen Titel zu holen, interessiert doch wirklich niemanden", erklärt Brawn und erhöht damit den Druck auf Mercedes, Ferrari, Renault und Honda. "Die Hersteller müssen einen vertretbaren Mittelweg finden. Da spielen viele Faktoren mit hinein."

"Alle haben unisono gesagt, dass es sich zukünftig besser rechnen muss. Das ist schon einmal ein gutes Zeichen", sagt Brawn. "Ich denke, es haben alle begriffen, dass die aktuellen Antriebe zwar eine tolle Ingenieursleistung und Wunderwerke der Technik sind, aber dieser Funke niemals auf die Fans übergesprungen ist. Diesen Faktor müssen wir bei den Diskussionen um das künftige Reglement sehr hoch priorisieren."