Romain Grosjean klagt: Zu wenige Siegerautos in der Formel 1

Romain Grosjean wünscht sich mehr Abwechslung in den Siegerlisten der Formel 1 und nimmt sich ein Beispiel an der MotoGP - Indirekte Werbung für Kundenautos

(Motorsport-Total.com) - Neben Sergio Perez wird sich auch Romain Grosjean heimliche Hoffnungen auf ein Ferrari-Cockpit in der Formel-1-Saison 2018 gemacht haben. Anders als beim Mexikaner war es für den Doppelstaatsbürger aber schon vorher klar, dass es nichts wird. Er musste gar nicht erst auf die Vertragsverlängerung von Kimi Räikkönen bei Ferrari warten - dass Romain Grosjean auch im kommenden Jahr bei Haas bleiben würde, wurde bereits im Vorfeld des Großen Preises von Ungarn 2017 verkündet.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Romain Grosjean wünscht sich mehr Abwechslung auf dem Siegerpodest Zoom

Grosjean wird damit voraussichtlich ein weiteres Jahr im Mittelfeld verbringen. So langsam läuft ihm die Zeit davon, schließlich ist er mit 31 Jahren nicht mehr Jüngste. Seine Idee: Statt dass er selbst nach einem Cockpit in einem Topteam sucht, soll es mehr siegfähige Autos geben. "Es gibt einen Haufen von Ideen. Wir wollen, dass so viele Autos wie möglich in der Lage sind, einen Grand Prix zu gewinnen oder wenigstens auf dem Podium zu landen. Das ist derzeit nicht der Fall."

Er hofft, dass so etwas mit "ein paar kleinen Änderungen" in der Zukunft erreicht werden könne. Indirekt wirbt er dabei für Kundenautos: "In der MotoGP (Zu unserem Motorrad-Bereich!) hat Yamaha ein offizielles Werksteam und dann mit Tech 3 ein weiteres Team, das Rennen gewonnen hat. Sie sind ein B-Team, aber können vorne mitmischen."

Mancher mag behaupten, dass dies doch schon der Fall wäre, denn Haas befindet sich in einer technischen Partnerschaft mit Ferrari. Doch Grosjean winkt ab: "Die Regeln sind nicht dieselben. Man schaue sich das Auto an: Wir haben ihren Motor und einige Teile, aber wir bauen unser eigenes Chassis, unser eigenes Kühlsystem, unsere eigene Aerodynamik und haben unsere eigenen Ingenieure." Grosjean wirbt also für Kundenautos. Diese werden in der Formel 1 immer wieder diskutiert, doch bislang überwiegt der Wettbewerbsgedanke, dass jedes Team sein eigenes Auto bauen muss.

So bleibt es ihm nur übrig, doch noch den Sprung in ein Topteam zu schaffen. "Im Moment gibt es vier Cockpits, in denen man ein Rennen gewinnen kann", sagt er. "Natürlich will man einen solchen Platz. Aber manchmal muss man warten, bis man bekommt, was man will." Das Zeitfenster dafür wird allerdings immer kleiner.

Ähnlich wie Perez ist auch der GP2-Meister von 2011 wenig überrascht von der Verlängerung Räikkönens bei Ferrari: "Seine Beziehung zu Seb(astian Vettel) ist ziemlich gut. Sie kämpfen um die Weltmeisterschaft. Dann will man erst einmal Konstanz und nur langsam Veränderungen vornehmen." Der Traum wird derweil weiter leben.