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  • 12.05.2012 13:06

  • von Dominik Sharaf

Ricciardo: Lieber Genießen als Meckern

Das australische Talent sieht die Reifensituation entspannt - Verschleiß trotz Dauerdruck auch in der Renault-World-Series hoch

(Motorsport-Total.com) - Kann die Diskussion um Michael Schumachers Kritik an den Pirelli-Reifen an irgendeinem Formel-1-Fan vorbeigegangen sein? Eigentlich nicht. Allerdings an einem Fahrer: "Ich lese die Webseiten gar nicht so häufig", räumt Daniel Ricciardo ein, der aber schließlich doch noch von der Debatte um die Pneus erfuhr. "Man hört von diesen Dingen im Paddock", meint der Toro-Rosso-Pilot.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Ricciardo musste in der Renault-World-Series nicht an Reifen zu denken

Seine Meinung ist schnell zusammengefasst: "Ich genieße es, wie es im Moment ist", so Ricciardo, der dieser Tatsache in seiner ersten vollen Saison in der Königsklasse jedoch wenig Relevanz beimisst. "Ich habe keine Vergleichspunkte. Ich bin vielleicht die falsche Person, um danach gefragt zu werden", gibt sich der 22-Jährige zurückhaltend.

Seine Eindrücke von den Pirelli-Reifen fasst Ricciardo so zusammen: "Manchmal muss man sich während des Rennens etwas zurückhalten, wenn man einen längeren Stint fahren will", stimmt er Schumacher zu, sieht das Problem des Rekordweltmeisters aber eher in dessen Vergangenheit. "Michael hat so viel Erfahrung. Vielleicht gefällt ihm das einfach nicht so gut wie die Reifensituation, die er vor einigen Jahren vorgefunden hat", spekuliert er.

Ricciardo, der im vergangenen Jahr elf Rennen für HRT bestritt und im Winter zu Toro Rosso wechselte, mangelt es an Vergleichsmöglichkeiten. "Mein Anhaltspunkt ist die Renault-World-Series. Mit diesen Autos musste permanent Druck gemacht werden und das hat eine Menge Spaß gemacht", meint der Australier über die Nachwuchsserie, in der er von 2009 bis 2011 an den Start ging.

Auf die Pneus musste er nichtsdestotrotz achten: "Trotzdem gab es auch dort viel Reifenverschleiß und am Ende des Rennens wurden die Rundenzeiten langsamer als zu Beginn - obwohl der Wagen leichter war", erinnert sich Ricciardo an die Renault-World-Series und sieht in der Königsklasse neue Reize. "Formel 1 ist anders, aber mir gefällt es, herauszufinden, wie ich meinen Stil anpassen muss", erklärt er.