• 31.10.2011 15:21

  • von Roman Wittemeier

Renault: Als Motorenhersteller auf der sicheren Seite

Mit weniger Risiko zu größeren Erfolgen: Renault fühlt sich in der Rolle als Motorenlieferant sehr wohl - Carlos Ghosn: "Das wird sich nicht ändern"

(Motorsport-Total.com) - Seit Renault nur noch als Motorenpartner in der Formel 1 ist, geht es den Verantwortlichen des französischen Konzerns besser. Unternehmenschef Carlos Ghosn hat seit der Übernahme seines ehemaligen Werksteams durch die luxemburgische Genii Capital weniger schlaflose Nächte. "Wenn dein Team siegt, dann ist alles gut. Wenn du nicht siegst, dann sieht es ganz anders aus. Man setzt alles auf eine Karte, obwohl man weiß, dass es immer wieder Hochs und Tiefs geben wird", erklärt er.

Titel-Bild zur News:

Rneault-Nissan-Chef Carlos Ghosn war beim Indien-Grand-Prix zu Gast

"Im Grunde genommen ist es doch so, dass wir nicht die Formel 1 gewinnen wollen, sondern grundsätzliches Ziel ist es, dass unser Name und unsere Marke wahrgenommen werden. Es geht um unseren Ruf als Technologieunternehmen, das zuverlässige und erstklassige Technik liefern kann", sagt Ghosn über das Engagement in der Königsklasse. "Mit der aktuellen Strategie fühlen wir uns viel wohler. Im kommenden Jahr sind wir Partner von gleich vier Teams. Wir hoffen, dass viele dieser Teams im vorderen Feld mitfahren können."

Renault hat sich von der teuren Entwicklung eigener Boliden verabschiedet, fährt derzeit mit Red Bull von Erfolg zu Erfolg. Die Franzosen wollen dauerhaft Motorenlieferant bleiben. An eine Rückkehr mit einem Werksteam sei nicht zu denken. "Aber die Welt dreht sich weiter, die Voraussetzungen verändern sich immer wieder", schränkt Ghosn ein. "Im Moment ist aber nichts dergleichen absehbar. Wir fühlen uns wohl in unserer Rolle. Man darf davon ausgehen, dass diese Konstellation mindestens drei bis fünf Jahre Bestand haben wird."

¿pbvin|512|4215||0|1pb¿Red Bull genießt Werksstatus, baut die Autos allerdings selbst. Der Name Renault fällt im Zuge der Siegesserie von Sebastian Vettel immer wieder. Davon profitieren die Franzosen. Eine Umbennung der Triebwerke (wie früher schon einmal mit Mecachrome) komme nicht in Frage. "Ich bin gegen künstliche Namen. Wenn Renault die Technologie bietet, dann kannst du nicht einfach zum Beispiel den Namen Infiniti auf das Triebwerk kleben - das funktioniert nicht", sagt Ghosn.

"Es muss authentisch bleiben. Renault bleibt Renault. Wir können gern einen regen Austausch mit Infiniti betreiben, aber nicht beim Motor. Das Aggregat bleibt eindeutig die Sache von Renault", stellt der Renault-Boss klar, der ab 2012 auch Williams wieder als Partner begrüßt. "Wir glauben an das Williams-Team. Wir liefern ihnen Motoren, weil wir sicher sind, dass das Team ein deutlich besseres Potenzial hat als dies derzeit zu erkennen ist. Unser Motor wird ihnen dabei helfen, wieder dorthin zu gelangen, wo sie sich sehen möchten - also erheblich höher in der Rangordnung."

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