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Red Bull versteht Teamorder: Hätten es genauso gemacht

Dass Mercedes Valtteri Bottas taktisch gegen Max Verstappen eingesetzt hat, kann man bei Red Bull nachvollziehen: Man selbst hätte es wohl auch so gemacht

(Motorsport-Total.com) - Seit der Sommerpause ist offensichtlich, dass Valtteri Bottas die Nummer 2 bei Mercedes ist und Lewis Hamilton im WM-Kampf bestmöglich helfen muss. Schon öfters wurde der Finne für die Konkurrenz als Bremsklotz (scherzhaft "Valtteri Blockas" genannt) eingesetzt - so auch heute beim Großen Preis von Japan. Mit einem Boxenstopp weniger ließ er Teamkollege Hamilton passieren, den genau dahinter liegenden Max Verstappen aber natürlich nicht.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Max Verstappen

Lewis Hamilton blieb auch dank Bottas-Unterstützung vor Max Verstappen Zoom

Bottas hielt den Red-Bull-Piloten auf, bis er selbst an die Box fuhr und verpasste seinem Stallgefährten so einen kleinen Vorsprung im Kampf um den Sieg. Böse ist man bei den benachteiligten Bullen darüber aber nicht: "Das ist Teil des Spiels, oder?", zuckt Teamchef Christian Horner nur mit den Schultern. "Es ist ein Teamsport, und sie haben Bottas strategisch eingesetzt."

Man könne Mercedes keinen Strick daraus drehen, sagt er weiter und meint, dass Red Bull das in der gleichen Situation vermutlich auch gemacht hätte. Das hatte auch Max Verstappen bereits nach dem Rennen erklärt und gesagt, dass die Silberpfeile es sogar noch cleverer hätten anstellen können: "Ich hätte mich sogar noch mehr aufgehalten", meint der Niederländer zu der Situation, die er als "fair" beschreibt.

Theoretisch hätte Red Bull dasselbe machen und Daniel Ricciardo einbremsen können, weil sich der Mercedes am heutigen Tag anfälliger gezeigt hat, wenn es um das Thema Verkehr ging. Doch Horner winkt ab: "So gemein sind wir zu unseren Fahrern nicht", lacht er und schickt damit einen kleinen Seitenhieb an die Konkurrenz.


Fotostrecke: GP Japan, Highlights 2017

Doch im Ernst: Eine solche Taktik hätte aus Red-Bull-Sicht keinen Sinn ergeben, wie Horner betont: "Ohne Daniels Rennen gegen Bottas massiv zu beeinflussen, konnten wir nichts tun", sagt er. Denn Ricciardo lag vor seinem Boxenstopp vier Sekunden vor Bottas und sechs Sekunden vor Hamilton. "Er hätte sehr stark langsamer fahren müssen, und dann hätte Bottas einen Undercut gegen ihn unternehmen können. Von daher war es nicht sinnvoll."