• 22.07.2008 18:18

  • von Pete Fink

Räikkönen: "Das schwierigste Wochenende des Jahres"

Kimi Räikkönen ist froh, ein hundsmiserables Hockenheim-Wochenende hinter sich zu haben - Fehleranalyse und mit der Glückszahl sieben nach Budapest

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Weltmeister Kimi Räikkönen hat in Hockenheim eine herbe Schlappe einstecken müssen: Nur Startplatz fünf in der Qualifikation mit einem Rückstand von über einer halben Sekunde auf Teamkollege Felipe Massa, und im Rennen dann ein farbloser sechster Platz.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen musste in Hockenheim mit stumpfen Waffen kämpfen

Kein Wunder, dass der Finne mit negativen Superlativen nicht sparen wollte. "Das war mit Sicherheit das schwierigste Wochenende des Jahres", gab er in seiner persönlichen Analyse auf der Ferrari-Webseite zu Protokoll. "Ein schrecklicher Freitag, ein noch komplizierterer Samstag und ein ganz schlechter Sonntag."#w1#

Der Grund lag in einem für ihn nahezu unfahrbaren Fahrzeug: "Wir konnten nie ein gutes Setup finden und das Auto hatte überhaupt keine Stabilität", erklärte Räikkönen, der nach den eigentlich positiven Hockenheim-Tests der Vorwoche "mit einem guten Gefühl" ins Badische fuhr - dort aber kalt erwischt wurde.

"Um in Hockenheim eine gute Rundenzeit fahren zu können, brauchst du viel Grip, aber mein Heck ist das gesamte Rennen über nur herum gerutscht", beschrieb er das mangelhafte Fahrverhalten seines F2008. "Es stimmt, dass wir zu Saisonbeginn ein paar Probleme hatten, das Auto so abzustimmen, wie ich es wollte. Aber solchen Ärger wie in Hockenheim hatten wir noch nie."

Glückszahl sieben in Budapest

Mit einer optimalen Qualifikation hatte Räikkönen von vorne herein nicht gerechnet, "aber dieses Mal hat es uns auch im Rennen erwischt." Da halfen auch die etwas höheren Temperaturen am Rennsonntag nicht, "eher im Gegenteil. Speziell zu Beginn war ich in Problemen. Meine Rundenzeiten waren zwar konstant, aber viel zu langsam."

Podium in Ungarn 2005

Kimi Räikkönen gewann in Ungarn 2005 vor den Gebrüdern Schumacher Zoom

Mit dem weicheren Satz verbesserte sich die Situation ein wenig, "aber durch den Doppelstopp hinter dem SafetyCar habe ich viel Zeit und einige Positionen verloren." Gegen Rennende war der F2008 dann wenigstens so weit verbessert, dass "ich ein paar Autos überholen konnte und aus diesem schwierigen Wochenende noch ein paar Punkte mitnahm."

Ursachenforschung sei nun angesagt. "Manchmal passiert so etwas, wenn man versucht das Auto schneller zu machen." Und der Weltmeister gibt sich optimistisch: "Wir werden uns jedes Detail der Hockenheimvorbereitung ganz genau ansehen", verspricht er und bleibt positiv: "Wir werden einen F2008 haben, der bald wieder um Siege mitkämpfen kann."

Dieses sollte jedoch schnell geschehen, denn nach sechs sieglosen Rennen hat Räikkönen nun sieben Punkte Rückstand auf WM-Leader Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes). "Ich hoffe, dass die Sieben meine Glückszahl ist", sagte der 28-Jährige mit einem Seitenblick auf die Saison 2007, als er ebenfalls sechs Rennen lang eine Durststrecke durchlebte.

Anno 2008 wäre dies der Hungaroring und 2005 hat Räikkönen dort einen seiner bisher 17 Grand-Prix-Erfolge feiern können. Dabei hatte er übrigens ein wenig Glück, denn er erbte den Sieg, nachdem sein damaliger McLaren-Mercedes-Teamkollege Juan Pablo Montoya in Führung liegend mit gebrochener Antriebswelle aufgeben musste.