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Qualifying-Schwäche: Senna will neuen Weg einschlagen

Williams-Pilot Bruno Senna bringt sich durch schwache Qualifyings regelmäßig um gute Ergebnisse - Sind die Erkenntnisse von Monaco der Schlüssel?

(Motorsport-Total.com) - Nach der Sensation von Spanien holte der Klassiker im Fürstentum das Williams-Team wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Pastor Maldonado, der als Geheimfavorit in das Wochenende gegangen war, erlebte zahlreiche Kollisionen - nach dem Crash mit Sergio Perez war er sogar in Gefahr, von der Rennleitung aus dem Verkehr gezogen zu werden.

Titel-Bild zur News: Bruno Senna

Bruno Senna möchte in Sachen Setup ab Kanada einen neuen Weg gehen

Und Teamkollege Bruno Senna kommt im Qualifying weiterhin nicht auf Touren: Der 28-Jährige war diese Saison noch nie besser platziert als 13., wenn es darum ging, eine perfekte Runde in den Asphalt zu brennen (Formel-1-Datenbank: die Qualifying-Duelle 2012). Diesen 13. Platz hatte der Brasilianer auch in Monte Carlo inne, doch auf einer Strecke, wo man kaum überholen kann, bedarf es eines glücklichen Rennverlaufs, um mit dieser Perspektive ein paar Punkte zu sammeln.

Senna steckte lange hinter dem Lotus-Piloten Kimi Räikkönen fest, der aufgrund der niedrigen Temperaturen mit seinen Reifen kämpfte - eine Schwäche des E20. Für Senna gab es aber bis zum Rennende kein Vorbeikommen, und so musste er sich mit dem zehnten Platz und einem Pünktchen begnügen.

Sennas Frust in Heck von Räikkönen

"Ich bin froh, dass wir immerhin einen Punkt geholt haben, aber das ist etwas bittersüß, denn unser Auto war heute so stark", trauert er einer besseren Platzierung nach. "Ich steckte das gesamte Rennen lang hinter Kimi. Im ersten Stint ließen ihn die Reifen im Stich, aber ich schätze, dass ihn der Nieselregen gerettet hat. Er fuhr ein gutes Rennen und hielt dem Druck sehr gut stand. Wir lagen immer im Bereich von einer Sekunde hinter ihm - aber so ist der Rennsport."


Fotos: Bruno Senna, Großer Preis von Monaco


Senna glaubt, dass er angesichts der exzellenten Renn-Performance seines FW34 durchaus an der Spitze hätte mitfahren könne, wäre er etwas weiter vorne gestanden. "Obwohl ich das gesamte Rennen im wahrsten Sinne des Wortes unter Kimis Heckflügel gesteckt habe, hatten wir kein Problem mit den Reifen", bestätigt Senna einmal mehr, dass der Williams sehr gut mit den Pneus umgeht. Doch ein Überholmanöver an Räikkönen gelang nicht.

Anderer Fahrstil als Maldonado

Daher ist klar, wo Williams bei Senna nun ansetzen muss: im Qualifying. Denn bei den bisherigen Grands Prix brachte er sich meist schon am Samstag um ein besseres Ergebnis. Der Williams-Pilot ist der Meinung, dass er und seine Ingenieure in Monaco einige wichtige Erkenntnisse gemacht haben. "Wir haben jetzt verstanden, dass ich vom Auto etwas anderes verlange als Pastor", meint Senna. "Pastor hat seinen eigenen Fahrstil - das Auto funktioniert für ihn derzeit sehr gut."

Er geht ins Detail und gibt Einblicke in den Erkenntnisprozess im Rennen: "Diesmal war die Balance des Autos im ersten Stint des Rennens sehr gut, wo das Auto normalerweise sehr aggressiv ist. Es hat sehr gut funktioniert, und ich kam damit sehr gut zurecht. Daher denke ich, dass wir jetzt eine Idee davon bekommen, was ich vom Auto verlange, um alles aus ihm herausholen zu können. Hoffentlich geht es nächstes Mal auf."

"Wir haben jetzt verstanden, dass ich vom Auto etwas anderes verlange als Pastor." Bruno Senna

Das Auto muss demnach aggressiver eingestellt werden, um Sennas Fahrstil gerecht zu werden. Ihm ist aber bewusst, dass die unberechenbaren Pirelli-Reifen vermeintliche Erkenntnisse jederzeit über den Haufen werfen können. "Wir befinden uns auf gefährlichem Terrain, denn wir wissen ja, wie sensibel diese Pirelli-Reifen sind", sagt er. "Wir wissen auch, dass das Auto auf diese Weise sehr gut für Pastor funktioniert. Es ist also ein gefährlicher Weg, ein Risiko - aber ich will dieses Risiko jetzt eingehen, um die Setup-Optionen für meinen Fahrstil vielleicht etwas mehr auszuloten."

Besserung schon in Montreal?

Die Zeit bei Lotus im Vorjahr, wo Senna im Qualifying zeitweise stark fuhr, bestärkt ihn auf seinem Weg: "Das hat im Vorjahr im Qualifying einige Male gut funktioniert, daher hoffe ich, dass wir dort hinkommen und beim nächsten Mal für mich das richtige Fenster finden."

Zumal der Kurs von Montreal dem Williams eigentlich liegen müsste, denn aus den langsamen Kurven ist Traktion wichtig: "Und wir wissen ja, dass unser Auto in der letzten Zeit in diesem Bereich sehr gut funktioniert hat, daher glaube ich, dass wir dort stark sein können, wenn wir alles hinkriegen", sieht Senna eine Chance. Ein Grund mehr, die Qualifying-Schwäche endlich auszumerzen. Wo er sein Team in Sachen Performance derzeit einordnet? "Ich glaube, dass die Top-6 absolut realistisch sind."

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