• 16.03.2012 14:14

  • von Dieter Rencken & Stefan Ziegler

Pirelli: Was den Zuschauern verborgen bleibt...

Wenige Reifenschäden, aber viele Gefahren: Paul Hembery berichtet, wie eine Strecke nach einem Rennen aussieht und was dies für Pirelli bedeutet

(Motorsport-Total.com) - Dass Pirelli bei seiner Rückkehr in die Formel 1 eine derart souveräne Arbeit abliefern würde, hatten nach den Testfahrten 2011 nicht viele Beobachter erwartet. Das italienische Unternehmen schlug sich im vergangenen Jahr aber mehr als beachtlich. Pirelli erfüllte die Erwartungen und wusste trotz des - wie geplant - großen Reifenverschleißes mit einer ordentlichen Haltbarkeit der Pneus zu überzeugen.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Der Gummiabrieb am Rande der Linie ist noch die geringste Sorge von Pirelli

Pneuschäden der Plattfüße seien 2011 nur vereinzelt aufgetreten, betont Pirelli-Motorsport-Direktor Paul Hembery nicht ohne Stolz. Hin und wieder hätten die Reifeningenieure Risse in den Reifen festgestellt, die von Trümmerteilen auf der Strecke verursacht worden waren. "Das gab es ein paar Mal", meint Hembery. "Die Pneus sind aber so entworfen, dass sie einen gewissen Widerstand leisten."

Die Verantwortlichen der Formel 1 kämen Reifenlieferant Pirelli jedoch sehr entgegen. "Die Formel 1 ist zum Glück sehr gut organisiert", sagt Hembery. "Die FIA sorgt dafür, dass die Strecken gesäubert werden. Abu Dhabi hat da ein besonderes System." Eine Maschine reinigt die arabische Bahn und sammelt sämtlichen Unrat an, der sich im Lauf eines Events auf dem Yas Marina Circuit ansammelt.

"Da kannst du hinterher hingehen und schauen, was alles auf der Strecke herumlag. Das ist ziemlich schockierend", gesteht Hembery und fügt hinzu: "Das kann ich jedem hier nur ans Herz legen, wenn wir wieder in Abu Dhabi sind: Geht hin und schaut euch an, was es dort zu sehen gibt. Man findet Schrauben und dergleichen, die sich von den Autos gelöst haben", erklärt der Pirelli-Reifenchef.

"Dann gibt es auch große Brocken an Material, wo du dich fragst, woher die nur stammen können. Es finden sich auch noch Karbonteile und Elemente der Verkleidung. Das ist schon sehr beeindruckend", sagt Hembery. "Es ist ein klasse System, auch wenn man einen Schrecken kriegt, wenn man sieht, was es aufsammelt. Wenigstens bist du dann aber nicht mehr überrascht, wenn Probleme auftreten."