• 27.05.2012 20:48

Pirelli: Auf die richtige Strategie kam es an

Pirellis Motorsportdirektor Paul Hembery ist glücklich, dass es im Rennen auch in Monte Carlo wieder einmal sehr eng zur Sache ging

(Motorsport-Total.com) - Monaco ist das Rennen, bei dem Überholmanöver am schwierigsten sind. Umso wichtiger ist die Rennstrategie. Am besten setzten diese das Red-Bull-Team und Mark Webber um: Damit siegte im sechsten Rennen der Saison der sechste Fahrer. Ein Rekord und gleichzeitig Beleg dafür, wie dicht die Leistung der Autos in diesem Jahr beieinander liegt. Mit diesem Erfolg ist Red Bull das erste Team, das in der Saison 2012 zweimal gewinnen konnte. Den ersten Sieg errang Sebastian Vettel in Bahrain.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber machte mit seinem Team die gesamte Konkurrenz nass...

Fast alle Fahrer starteten auf den supersoften Pirelli P Zero Red. Die Ausnahmen waren: Sebastian Vettel (Red Bull), Jenson Button (McLaren), Paul di Resta (Force India), Witali Petrow (Caterham) und Pedro de la Rosa (HRT).

Da zum Ende der ersten Rennhälfte Regen vorhergesagt worden war, konzentrierten sich die Fahrer darauf, mit ihrem ersten Satz Reifen so lange wie möglich auf der Strecke zu bleiben, um mit der minimal möglichen Anzahl von Boxenstopps das Rennen zu bestreiten. Das Timing der Boxenstopps ist in Monaco enorm wichtig, um beim Ausfahren aus der Boxengasse nicht in Verkehr zu geraten. Eine makellose Ein-Stopp-Strategie von Red Bull verhalf Webber, seine von Michael Schumacher 'vererbte' Pole-Position in seinen zweiten Sieg in Monaco zu verwandeln.

Mercedes-Pilot Nico Rosberg war der erste aus der Führungsgruppe, der in Runde 27 von den supersoften auf die soften Slicks wechselte und darauf setzte, dass der vorhergesagte Regen ausblieb. Zwei Runden später kam Webber in die Box und schaffte es vor Rosberg wieder auf die Strecke. Den längsten Stint auf den P Zero Red fuhr Daniel Ricciardo von Toro Rosso, dem es gelang, 40 Runden mit einem Satz der supersoften Pneus zu absolvieren.

Vettel konnte durch seine Strategie im mittleren Rennabschnitt die Führung übernehmen. Nachdem er einen deutlichen Vorsprung herausgefahren hatte, wechselte er in Runde 46 auf die supersoften Reifen. Es folgten einige sehr schnelle Runden. Aber das reichte nicht aus, um vorne zu bleiben. Am Ende kam Vettel als vierter ins Ziel. Dritter wurde Fernando Alonso, der nun in der Fahrerwertung vorne liegt.

Toro-Rosso-Fahrer Jean-Eric Vergne konnte sich dank seiner Strategie von Startplatz 17 auf Platz sieben vorarbeiten und so noch in die Punkte fahren. Nach einem frühen Boxenstopp in Runde 17 fuhr er 53 Runden mit den soften Pneus, bevor er pokerte und noch sechs Runden mit den Intermediates unterwegs war. Die schnellste Rundenzeit mit den soften P Zero Yellow gelang Sergio Perez von Sauber, der nach seinem Ausscheiden im Qualifying vom letzten Startplatz das Rennen begonnen hatte.

Der angekündigte leichte Regen kam schließlich zehn Runden vor Schluss und trug zu einem großartigen Finish bei: Die ersten sechs Autos fuhren Nase an Heck über die Ziellinie. Sie trennten insgesamt nur sechs Sekunden.

"Gratulation an Red Bull und Mark Webber", so Pirellis Motorsportdirektor Paul Hembery. "Das Team hatte das Rennen und die Reifenstrategie perfekt im Griff und gewann so das dritte Mal in Folge in Monaco und das zweite Rennen in dieser Saison."

"Erneut konnten wir beobachten, wie dicht die Wagen beieinander liegen. Während der Rennen sind sie fast alle mit der gleichen Geschwindigkeit unterwegs. Da die Teams vor dem Rennen nicht viele Daten über die supersoften Slicks sammeln konnten, war es extrem kompliziert, eine Strategie auszuarbeiten."

"Aber bei den Streckeneigenschaften, der eher konservativen Reifennominierung und dem fast nicht erwähnenswerten Reifenverschleiß war es klar, dass eine Ein-Stopp-Strategie der Weg zum Erfolg ist. Während des Rennens lernten die Teams immer mehr über den P Zero Red. Das führte offensichtlich zu längeren Stints und noch weniger Überholmöglichkeiten. Obwohl es am Ende etwas regnete, boten unsere Slicks genug Grip, um die führenden Piloten bis ins Ziel zu unterstützten. Bei dem spannenden Finish trennten die besten sechs Fahrer nur sechs Sekunden."