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  • 22.01.2013 11:41

  • von Dominik Sharaf

Petrow kein Kandidat bei Marussia

Managerin Oksana Kossatschenko sitzt weiterhin nur mit Caterham am Verhandlungstisch, wartet ab und trinkt Tee: "Sponsorengelder sind keine Garantie"

(Motorsport-Total.com) - Die Hängepartie um Witali Petrow und seine Zukunft in der Formel 1 geht weiter, ein Ende ist nicht in Sicht. Die Tatsache, dass nach dem Abschied Timo Glocks bei Marussia ein weiteres Cockpit frei geworden ist, hat die Karten des 28-Jährigen nicht verbessert. "Seine einzige Chance, 2013 in der Formel 1 zu bleiben, ist Caterham", betont Managerin Oksana Kossatschenko auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com'. Einen Wechsel zur russisch-britischen Mannschaft schließt sie aus: "Es gibt keine anderen Optionen."

Titel-Bild zur News: Glock und Petrow im Zweikampf

Knapp vorbei: Witali Petrow ist kein potenzieller Glock-Nachfolger bei Marussia Zoom

Auch in der Vergangenheit hätte es keine Gespräche mit den Verantwortlichen gegeben, so Kossatschenko weiter. Die Telefonleitungen zu Caterham jedoch glühen. "Wir besprechen Details. Es ist ja nicht damit getan, dass jemand das Auto fahren kann", erklärt sie 'f1news24.ru' und meint, dass es um den schnöden Mammon ginge. Kossatschenko wird konkret: "Ein Team wie Caterham braucht finanzielle Zuwendungen." Petrow hat in diesem Zusammenhang nur ein Ass im Ärmel: Russian Helicopters.

Caterham stellt Petrow auf Geduldsprobe

Das Luftfahrtunternehmen aus seiner Heimat könnte Geld in die Karriere der "Rakete aus Wyborg" pumpen. "Finanziell bringt das nicht nur einen Aufkleber auf dem Auto, sondern wir entwickeln eine echte Partnerschaft", meint Kossatschenko über die Zusammenarbeit, die Petrow schon vor einiger Zeit begann. Dennoch: Einen Vertrag in Leafield gibt es deshalb nicht: "Ist das eine Garantie für Witalis Verbleib im Team? Ich weiß es nicht." Und dennoch sieht sich das russische Duo auf einem guten Weg.

Kossatschenko spielt Caterham den Ball zu: "Es gibt Anforderungen, denen wir größtenteils zugestimmt haben. Ich denke also, dass das Team sich über Pro und Kontra im Klaren ist. Aber irgendwann muss es eine Entscheidung treffen." Die allerdings lässt unter dem neuen Teamchef Cyril Abitebul auf sich warten. Den Mann, der bei Flavio Briatore in die Lehre ging, lobt Kossatschenko wegen der strikteren Trennung der Caterham-Gruppe und den Unternehmen von Vorgänger Tony Fernandes.

Finanziell nicht erste Wahl

Der Malaysier besitzt unter anderem die Fluggesellschaft Air Asia und eine große Hotelkette. Aber auch an der Strecke hält die Russin große Stücke auf Abitebul: "Er ist kein Träumer und wird es nicht wagen, von Siegen für Caterham im kommenden Jahr zu sprechen." Kossatschenko selbst rechnet damit, dass es für die Dunkelgrünen in der anstehenden Saison wieder um Rang zehn in der Konstrukteurs-WM geht. "Wirklich wichtig ist der Übergang zum neuen Reglement 2014", erinnert sie.

Diese Tatsche nutzt Kossatschenko, um für ihren langjährigen Schützling die Werbetrommel zu rühren: "Ich weiß nicht, ob sie zufrieden sind oder nicht", spekuliert sie über Petrows derzeitiges Renommee bei Caterham. "Aber es ist doch klar: Umso schlechter das Auto, umso besser muss der Fahrer sein." Allerdings gilt auch: Umso kleiner das Team, umso praller muss der Geldbeutel sein. In dieser Hinsicht ist Petrow im Vergleich mit seinen Kontrahenten Bruno Senna und Giedo van der Garde sicher nicht erste Wahl.


Fotos: Caterham-Weihnachtsfeier in Leafield