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  • 27.02.2018 16:24

  • von Rebecca Friese & Adam Cooper

Perez sicher: "Werden bald nicht mehr über Halo sprechen"

Force-India-Pilote Sergio Perez bricht eine Lanze für den Cockpitschutz Halo und ist optimistisch, dass sich dessen Ansehen noch verbessern wird

(Motorsport-Total.com) - Die Testfahrten für die Formel-1-Saison 2018 haben gerade erst begonnen und es ist noch ein wenig gewöhnungsbedürftig, die Fahrer hinter dem neuen Cockpitschutz Halo auszumachen. Es erscheint auch noch etwas umständlich, wie die Piloten in ihre Boliden einzusteigen versuchen. Aber an dem Gestell kann nicht mehr gerüttelt werden. Die Fahrer finden sich deshalb langsam mit eingeschränkter Sicht und Beweglichkeit ab. Force-India-Pilote Sergio Perez gehört sogar zu den Befürwortern der Maßnahme.

Titel-Bild zur News: Esteban Ocon

Kompromisslos: Sergio Perez fühlt sich hinter Halo sicherer Zoom

"Natürlich gefällt mir das Aussehen auch nicht", räumt er ein. "Aber es ist schon ein starkes Argument, dass man damit in der Vergangenheit schon Leben hätte retten können. Was die Sicherheit angeht verschafft es mir ein ermutigendes Gefühl. Und ich bin mir sicher, dass wir schon nach ein paar Rennen gar nicht mehr darüber reden werden."

Nach den Tests in den vergangenen Jahren ist Halo mittlerweile fest in den Chassis und das Aerodynamik-Konzept der Teams integriert. Für den Zuschauer bleibt es erst einmal ein Fremdkörper. "Dem Aussehen hat es nicht geholfen, aber sie haben sich ja auch nur um die Sicherheit Gedanken gemacht", gibt Perez zu bedenken. "Und dieser Gedanke zieht sich auch bis runter in die Nachwuchsserien. Also Hut ab vor der FIA!"

Während sich die Formel 1 auf Halo festgelegt hat, geht man in der IndyCar-Szene in Richtung Windschutzscheibe - eine Variante, die auch von der FIA unter die Lupe genommen wurde. "Das hat vielleicht besser ausgesehen, war aber nicht so sicher wie Halo", weiß Perez. "Ich denke, die FIA hat das schon ausführlich untersucht und das wird der beste Kompromiss sein. Ich kann mir vorstellen, dass sie noch weiter daran arbeiten werden und es sich in den kommenden Jahren vielleicht noch verändern wird."

Angst davor, im Ernstfall nicht schnell genug aus dem Cockpit springen zu könne, hat der Mexikaner jedenfalls nicht: "Das dauert nur ein paar Sekunden. Wichtiger als die Zeit, die du zum Aussteigen brauchst, finde ich, dass es dich davor schützt einen Reifen auf den Kopf zu bekommen. Wenn Halo in Zukunft erst einmal ein paar Leben gerettet oder bei dem einen oder anderen Vorfall hilfreich war, werden wir einsehen, dass die FIA die richtige Entscheidung getroffen hat."

"Die Formel 1 hat in Sachen Sicherheit über die Jahre massive Fortschritte gemacht", betont er. "Als 'Königsklasse' hat sie sich mit allen beteiligten Parteien darüber Gedanken gemacht und wir alle sind zu dem Schluss gekommen, dass Halo benötigt wird. Der Hauptgrund war, dass es ein paar Leben hätte retten können, wenn wir es schon früher eingeführt hätten. Das ist einfach ein starkes Argument."

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