Österreich-Grand-Prix möglich? "Das hängt von Mateschitz ab"

Noch haben nicht alle die Hoffnungen auf ein Comeback des Red-Bull-Rings aufgegeben: Für Niki Lauda wäre die Entscheidung relativ einfach

(Motorsport-Total.com) - Noch immer ist keine Entscheidung über den 20. Austragungsort der Formel 1 für 2013 gefallen. Zwar ist für den 21. Juli weiterhin ein Platz reserviert, doch wer an diesem Tag einen Grand Prix austragen darf, ist weiterhin offen. Frankreich ist wohl vom Tisch, und die türkischen Organisatoren benötigen Hilfe vom Staat, die sie vermutlich nicht bekommen werden. Viele Alternativen gibt es nicht mehr, eine Reduzierung des Rennkalenders auf 19 Läufe erscheint derzeit am wahrscheinlichsten. Doch noch haben nicht alle die Hoffnung aufgegeben, dass vielleicht sogar ein Großer Preis von Österreich am Red-Bull-Ring seine Rückkehr in den Formel-1-Zirks feiert.

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Die Berge nicht fern: Der Red-Bull-Ring verbreitet stets einen besonderen Flair Zoom

"Das hängt nur vom Herrn Mateschitz ab, ob er das überhaupt will", sagt Lauda dem 'ORF'. "Weil er hat sich nicht zu Wort gemeldet, logischerweise. Und wenn er das will, ist das sicher möglich. Und das ist einfach nur eine Entscheidung, die er treffen will. Will er für Red Bull in seiner eigenen Heimat noch mehr machen und den Grand Prix aufgrund dieses New-Jersey-Grand-Prix, der ausgefallen ist, den jetzt mal hier nach Österreich zurückholen?" Für Lauda käme die Entscheidung einer Sensation gleich: "Aber das muss der Herr Mateschitz selber entscheiden."

Wäre der dreifache Formel-1-Weltmeister an Mateschitz' Stelle, müsse er gar nicht lange überlegen: "Es ist relativ einfach für mich. Es wäre die Werbung für Österreich weltweit. Warum macht man in Abu Dhabi einen Grand Prix? Oder in Korea oder wo auch immer? Damit man gleichzeitig ein Rennen mit der Werbung für das eigene Land verbindet. Also das wär unbezahlbar, was da für Österreich passieren würde: an dem Wochenende weltweite Fernseh-Coverage."

Lauda fordert Einmischung der Politik

Dass Dietrich Mateschitz die komplette Veranstaltung alleine stemmt, von der alle Österreicher profitieren sollen, kommt für Lauda nicht in Frage: "Die Politik sollte sich da auch einmischen, die immer nur groß redet und nichts tut", fordert er. "Die Steirer sollen einmal sagen: 'Das ist uns wichtig und wert' und sollen das einfach mitfinanzieren. Das wäre am einfachsten. Warum soll der Mateschitz alles selber machen? Aber wenn sie sich das teilen würden - die Kosten, die man braucht, um alle her zu kriegen - wär das für mich und für Österreich ein vernünftiger Schritt."

Auch Williams-Teilhaber Toto Wolff, ebenfalls Österreicher, hält einen Grand Prix im Alpenstaat für absolut möglich, obwohl es Stimmen gibt, die dem neuen Red-Bull-Ring seine Formel-1-Tauglichkeit absprechen: "Die Strecke ist vom Verlauf so, wie sie war. Die Infrastruktur, die geschaffen worden ist, ist top, besser als vorher. Und wenn der Herr Mateschitz sich entscheidet, das zu unterstützen, dann glaube ich, ist das absolut möglich. Und es wär schön für Österreich, das ist eine tolle Sache."

Susie und Toto Wolff

Susie Wolff und ihr Mann Toto sprechen sich für den Red-Bull-Ring aus Zoom

Bis 2003 war der ehemalige A1-Ring noch Teil des Formel-1-Kalenders. Dann war es lange Zeit ruhig in der Steiermark. 2011 wurde die Strecke als "Red-Bull-Ring wieder eröffnet, nachdem sich Dietrich Mateschitz für den Erhalt eingesetzt hatte. Zwar fand die Formel 1 seitdem noch nicht wieder nach Österreich, andere Events, wie die DTM, feierten aber schon ihr Comeback in Spielberg. Ex-Mercedes- Pilotin Susie Wolff weiß daher aus eigener Erfahrung um die Qualitäten der Rennstrecke: "Ich denke für uns war das das beste Rennen der Saison", so Wolff. "Es war sehr spannend vorne, die Stimmung war super, viele Leute da. Ich kann nur gut von Spielberg reden." Gut über Spielberg reden, können aber viele. Die Entscheidungen müssen andere treffen.