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  • 03.05.2017 12:20

  • von Dominik Sharaf

Öl im Benzin: Neue Regeln sollen 2018 Schlupflöcher stopfen

Die FIA will künftig umfangreiche Auskünfte über Füllstände und Ölsorten - Es gilt aber als unwahrscheinlich, dass Mercedes dadurch einen Nachteil erfährt

(Motorsport-Total.com) - Der Verdacht, dass in den Mercedes-Motoren dem Benzin Öl für einen Leistungsschub im Qualifying beigemischt werden würde, beschäftigt die Formel 1 weiterhin. Die Regelhüter haben trotz befundloser Kontrollen auf mutmaßliche Anschuldigungen des Red-Bull-Teams reagiert und sich in der Formel-1-Kommission auf neue Bestimmung für die Saison 2018 geeinigt. Dazu zählt, dass FIA während der Grand-Prix-Wochenenden stets über den Ölstand im Fahrzeug informiert werden muss.

Titel-Bild zur News: Mercedes-Garage

Bei Mercedes und der Konkurrenz wir die FIA künftiger genauer hinschauen Zoom

Eine Stunde vor Rennstart besteht dazu Auskunftspflicht über die Füllmenge zusätzlicher Öltanks. Übermäßiger und unregelmäßiger Verbrauch wären Indizien einer regelwidrigen Verwendung. Dazu werden aktive Stellventile zwischen jedem Teil des Antriebsstrangs und dem Motor-Ansaugsystem verboten, um zu verhindern, dass überschüssiges Öl für eine Leistungssteigerung verwendet wird.

Mercedes-Sportchef Toto Wolff hatte sich vor wenigen Tagen gegenüber 'Sky Sports F1' nur zu einer Neuerung geäußert, als er auf eine entsprechende Diskussion in der Formel-1-Strategiegruppe angesprochen wurde: "Es ging darum, welche Ölsorte in einem zusätzlichen Öltank verwendet wird. Es wurde klargestellt, dass es die gleiche sein muss", so der Österreicher. In der Tat wird eine entsprechende Anpassung ebenfalls in die Regularien für die kommende Saison aufgenommen.

Mit der Bestimmung, dass es sich von Freitag bis Sonntag um die identische Spezifikation handeln muss, wird ebenfalls verhindert, dass ein Zulieferer ein spezielles Qualifying-Öl entwickelt. Das wäre kostspielig und könnte zu Leistungsunterschieden führen, die nur schwer vermittelbar wären. Der Motorsport-Weltrat der FIA muss den Änderungen noch zustimmen, was als Formalie gilt.


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Mercedes führt seine Performance-Vorteile gegenüber Ferrari an den Samstagen darauf zurück, bei der Entwicklung seiner V6-Hybride gezielt auf solche hingearbeitet zu haben. Die befundlosen FIA-Untersuchungen zu dem Thema bestätigten die Silberpfeile und lassen die Novellen eher als Präventivmaßnahme gegen Regelschlupflöcher erscheinen denn als Versuch, etwas zu korrigieren.