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Nick Heidfeld: McLaren war das beste Formel-1-Team!

Der ehemalige Formel-1-Pilot Nick Heidfeld erinnert sich an seine Zeit bei McLaren und an beeindruckende Arbeit - Seine beste Leistung zeigte der Deutsche woanders

(Motorsport-Total.com) - Nick Heidfeld hat in seiner Formel-1-Karriere die Stärke von vielen Teams gesehen, doch am meisten beeindruckt hat ihn die Arbeit bei einem Rennstall, bei dem er vor seinem Debüt als Stammfahrer war: McLaren. 1998 und 1999 war der Deutsche beim Team, mit dem damals Mika Häkkinen zweimal Weltmeister wurde, Testfahrer. "Ich muss sagen, dass sie das beste Team waren", meint Heidfeld bei 'fiaformulae.com'.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Ein junger Nick Heidfeld war einst Testfahrer bei McLaren Zoom

Vor allem die Arbeit von Design-Guru Adrian Newey hat den Mönchengladbacher damals erstaunt. Newey war gerade erst von Williams nach Woking gewechselt, doch sein Einfluss war sofort zu sehen, wie der Deutsche am Beispiel eines neuen Frontflügels beschreibt: "Es fühlte sich so an, als sei er erst ein paar Tage da gewesen und hatte nicht einmal viel Zeit im Windkanal gehabt. Er hat irgendetwas schnell designt, es ans Auto gepackt - und plötzlich war es in Silverstone 0,3 Sekunden schneller", so Heidfeld.

"Außerdem war das Auto so viel schöner zu fahren - es war fantastisch", ergänzt er. Das sei auch die Stärke des damaligen McLaren-Teams gewesen: "Wenn es irgendetwas zu lösen oder neue Ideen gab, dann waren sie bei der Umsetzung so schnell", lobt der heutige Formel-E-Pilot, der 2002 gerne zu McLaren zurückgekehrt wäre. Doch der Rennstall zog seinen damaligen Sauber-Teamkollegen Kimi Räikkönen vor.

Mit einem Mythos möchte Heidfeld bei der Gelegenheit gleich aufräumen: Dass die Stimmung im Team mit Ron Dennis immer als unterkühlt galt, kann er nicht nachvollziehen: "So war es nicht", sagt der Deutsche, der die Atmosphäre im Rennstall mochte. "Das Team war perfekt organisiert, aber wir hatten trotzdem eine Menge Spaß. Es war fantastisch."


Fotostrecke: Die Weltmeister-Autos von Adrian Newey

Sein Formel-1-Debüt feierte Heidfeld dann 2000 beim Prost-Team, bevor er über die Stationen Sauber, Jordan und Williams bei BMW landete, die 2005 das Sauber-Team übernahmen. In Hinwil hatte er dann 2007 seine beste Formel-1-Zeit, wie er erzählt: "Ich denke, dass ich dort am besten performt habe und dass das Auto von BMW-Sauber am besten zu mir gepasst hat. Ich habe das Potenzial des Autos bei nahezu jedem Rennen ausgeschöpft."

Der Erfolg drückt sich auch in Zahlen aus: 2007 erreichte Heidfeld mit WM-Rang fünf seine beste Gesamtplatzierung sowie mit 61 Punkten seinen persönlichen Rekord. "Es gab zwei Teams, die stärker als wir waren (Ferrari und McLaren; Anm. d. Red.). Mit denen konnten wir nicht wirklich kämpfen, aber wenn einer von ihnen Probleme hatte, war ich da und habe die Chancen genutzt und ein paar Podestplätze eingefahren. Für mich war es die beste Saison, bei der ich mich im Team am besten gefühlt habe."

Nick Heidfeld und Mario Theissen

Der Deutsche erlebte bei BMW-Sauber seine beste Zeit Zoom

Aktuell fährt Heidfeld recht erfolgreich in der Formel E. Der Deutsche konnte in den bisherigen sechs Saisonrennen dreimal auf das Podest fahren und liegt im Gesamtklassement für das Mahindra-Team auf einem starken vierten Rang.