powered by Motorsport.com
  • 10.03.2018 18:14

  • von Heiko Stritzke & Adam Cooper

Neuer Red-Bull-Posten: Adrian Newey bald weniger involviert?

Red Bull schafft einen neuen Posten und befördert Pierre Wache zum Technikchef - Wird Adrien Newey sein Formel-1-Engagement bald wieder zurückfahren?

(Motorsport-Total.com) - Erneut wird bei Red Bull die Technikabteilung umgekrempelt: Der Formel-1-Rennstall aus Milton Keynes hat den bisherigen Chefingenieur Pierre Wache zum neuen Technikchef ("Technical Director") befördert. Stardesigner Adrien Newey bleibt zunächst als "Chief Technical Officer" bei den Bullen in führender Position an Bord.

Titel-Bild zur News: Pierre Wache

Pierre Wache steht künftig bei Red Bull auf einer Stufe mit Adrian Newey Zoom

Christian Horner bezeichnet das Stühlerücken gegenüber 'Motorsport-Total.com' als "Teil unserer Weiterentwicklung. Adrian bleibt CTO, Pierre hat die neue Position als 'Technical Director' inne und Rob Marshalls Posten bleibt unverändert der des Chefdesigners."

Wache ging mit der Veränderung selber an die Öffentlichkeit. Gegenüber der französischen 'L'Equipe' sagt er, dass er sich des Risikos bewusst sei, das diese Position mit sich bringt, er sich aber nicht verängstigt fühle. "Es wird sich nicht alles verändern, aber ich werde schon anders arbeiten. Adrian kümmert sich mehr um die aerodynamischen Aspekte. Meine Aufgabe besteht eher darin, die Leistung auf die Straße zu bekommen." Er arbeitet also erst einmal im mechanischen Bereich des Fahrzeugs.

Welchen mittelfristigen Einfluss die Beförderung Waches auf Adrian Newey haben wird, bleibt abzuwarten. Der 59-Jährige ist nach wie vor ins Valkyrie-Projekt von Aston Martin eingespannt. Ursprünglich hatte er sich bereits aus dem Formel-1-Projekt zurückgezogen. Doch als der RB13 nicht die gewünschten Ergebnisse lieferte, holte Red Bull seinen Mastermind zurück ans Zeichenbrett. Unter Neweys Obhut ging es für das Team im Laufe der Formel-1-Saison 2017 wieder steil aufwärts. Auch der RB14 ist ein klassischer Newey-Entwurf.

Ein Grund dafür, dass sich der Officer of the British Empire überhaupt zum Formel-1-Comeback überreden ließ, waren die neuen Regeln der Formel 1 seit 2017, die größere aerodynamische Freiheiten erlauben. "Er genießt diese Regularien", sagt Horner gegenüber 'Sky Sports'. "Er tanzt momentan auf mehreren Hochzeiten, aber es ist schön zu sehen, dass er die Formel 1 wieder in vollen Zügen genießt." Trotzdem weiß auch Horner, dass das Engagement nicht ewig dauern wird. Mit der Beförderung Waches hat sich Red Bull für alle Eventualitäten gerüstet.


Fotostrecke: Technik-Check: Neuerungen beim zweiten Test

Wer ist Pierre Wache?

Der neue Technikchef bei Red Bull ist Doktor der Strömungsmechanik und begann seine technische Karriere in der Formel 1 2001 bei Michelin. Er brachte es dort bis zum Projektleiter. Nach dem Rückzug der Franzosen heuerte er bei BMW-Sauber an und blieb auch nach dem Ausstieg des deutschen Herstellers noch bis 2012 an Bord. Sauber erlebte in dieser Zeit eine erfolgreiche Ära mit mehreren Podiumsplätzen.

Red Bull warb den heute 43-Jährigen im Jahre 2013 ab. Dort arbeitete er sich schnell hoch und feierte im selben Jahr beide Weltmeisterschaften. Aufgrund seiner Michelin-Zeit gilt Wache als Spezialist darin, Autos zu entwerfen, die äußerst reifenschonend sind.

Neueste Kommentare