• 05.07.2011 12:25

  • von Britta Weddige

Nach Renault-Deal: Barrichello will bei Williams bleiben

Nachdem Williams die Partnerschaft mit Renault bekanntgegeben hat, hofft Routinier Rubens Barrichello auf eine Vertragsverlängerung: "Es geht in die richtige Richtung"

(Motorsport-Total.com) - Williams hat die Weichen für die Zukunft gestellt und einen Motorendeal mit dem früheren Partner Renault geschlossen. Das erhöht auch bei Rubens Barrichello die Motivation, weiterzumachen. Der brasilianische Routinier hofft nun, dass er sich mit Williams auf eine Vertragsverlängerung für 2012 einigen kann. Denn mit der Verpflichtung von Mike Coughlan und dem Renault-Deal sieht er das Team auf dem richtigen Weg.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Rubens Barrichello kann sich vorstellen, auch 2012 für Williams zu fahren

"Ich hatte immer vor, im nächsten Jahr und darüber hinaus noch zu fahren", sagt Barrichello gegenüber 'Autosport'. "Sie können sehen, dass ich mir sehr viel Mühe gebe. Ich nehme immer noch ab. Ich pushe das Team an seine Grenzen. Das Auto ist nicht gut, aber ich bleibe motiviert. Sie bekommen alles von mir. Es ist gut zu sehen, dass sich etwas ändert, denn jeder ist guter Dinge. Natürlich möchte ich nächstes Jahr noch fahren, und hoffentlich für sie."

Laut Barrichello hat sich im Team einiges getan, und die Stimmung bei Williams sei nun ganz anders als zu Beginn der Saison, als auf der Strecke gar nichts lief. "Es ist ganz anders. Ich habe schon mit Mike Coughlan gesprochen und mit einer Menge Leute. Diese Woche werde ich zudem ein gutes Gespräch mit den neuen Aerojungs führen. Man spürt, dass sich etwas ändert", sagt der Brasilianer. "Die Jungs arbeiten hart. Sie sind nicht glücklich darüber, wo sie stehen. Und wir sollten auch nicht da sein. Es war sehr frustrierend, als ich das Auto in diesem Jahr das erste Mal gefahren bin. Es hatte manchmal Grip, aber nicht den ultimativen Grip. Also haben wir keine Fortschritte gemacht."

Das könnte sich laut Barrichello mit dem Renault-Motor ändern. "Er ist leicht, er ist fahrbar, er ist einfach so gut. Und das wir dem Team nach vorn verhelfen", erklärt er. "Man kann etwas Licht am Ende des Tunnels sehen. Ich bin nicht hier, um das Starterfeld aufzufüllen, und ich bin nicht hier, um nur im Kreis herumzufahren. Davon hatte ich schon genug. Ich möchte einfach ein Auto haben - wie in der Brawn-Saison - das mir das gibt, was ich verdient habe. Und das Team ist in einer aussichtsreichen Situation. Es geht in die richtige Richtung."

"Ich bin nicht hier, um nur im Kreis herumzufahren. Davon hatte ich schon genug." Rubens Barrichello

Der Wechsel vom Cosworth- zum Renault-Motor mache sich im Williams-Team vor allem psychologisch bemerkbar, vermutet der Brasilianer. "Nicht nur bei uns, auch bei den Mechaniker, den Ingenieuren, den Jungs in der Fabrik. Sie denken einfach 'wow'", erklärt er. "Sie denken: 'Wir haben in der Vergangenheit mit Renault gewonnen, also können wir wieder gewinnen.'" Solche Motivationsschübe brauche es immer wieder.

¿pbvin|512|3844||0|1pb¿Er sei stolz auf einige mutige Schritte, die das Team gemacht habe, so Barrichello weiter. Und die neuen Leute brächten nun auch frischen Wind in das gesamte Projekt. Zudem glaubt der Brasilianer, dass er mit dem neuen Chefingenieur Mike Coughlan gut zurechtkommen wird. "Er ist ein sehr ruhiger, unkomplizierter Typ. Er hat sich alles notiert, was ich gesagt habe. Wir hatten ein gutes Gespräch und sind rund drei Stunden lang zusammengesessen", berichtet Barrichello.

Coughlans "Spionage"-Vergangenheit ist für Barrichello dabei kein Thema: "Ich bin mir sicher, dass er mit seiner Erfahrung und seinem Wissen gut für uns ist. Und er will zeigen, dass er seinen Platz verdient hat, nach all dem, was ihm passiert ist. Er möchte zeigen, dass er ein Guter ist und nicht nach dem anderen beurteilt werden. Ich bin sicher, dass wir beide ein gutes Gespann bilden können."