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  • 10.06.2001 17:00

  • von Marcus Kollmann

Michelin-Sportdirektor Pierre Dupasquier im Gespräch

Pierre Dupasquier spricht über das Verhalten der Michelin-Reifen auf dem Kurs von Montreal

(Motorsport-Total.com) - Schaut man sich einmal genau die einzelnen Trainingssitzungen zum Großen Preis von Kanada an, dann wird offensichtlich, dass die Michelin-Speerspitzen BMW-Williams und Jaguar Racing an diesem Rennwochenende mit den Reifen ihres Partners nicht so gut zurechtkamen wie zuletzt in Monaco. Pierre Dupasquier sprach nun über die Qualifikation, die nach Kanada mitgebrachten Reifenmischungen und mögliche Strategien im Rennen.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher glaubt, dass die Reifen im Rennen funktionieren werden

Frage: "Am Samstag zur Qualifikation war die Strecke rund 10 Grad wärmer als im Freien Training am Vormittag. Hat dies ihren Teams geholfen?"
Pierre Dupasquier: "Nicht wirklich. Man muss sich einfach mal anschauen, wo Eddie Irvine steht, der einfach seine im Freien Training gefahrene Zeit nicht wiederholen konnte. Wir sind aber trotzdem mit dem Ausgang der Qualifikation zufrieden, denn Ralf Schumacher hat durch eine tolle Leistung einen Startplatz in der ersten Startreihe geschafft. Die Ingenieure von BMW haben ihre Launch-control gut im Griff, sodass wir uns schon auf den Start freuen."

Frage: "Wie sieht es mit der Strecke aus, die sie bisher ja noch nicht kannten. Können Sie etwas darüber sagen?"
Dupasquier: "In den letzten beiden Tagen haben wir eine Menge interessanter Sachen festgestellt, allerdings können wir erst nach dem Rennen irgendwelche Rückschlüsse ziehen. Offensichtlich ist, dass die Strecke nicht sehr viel Grip bietet, was seinen Preis fordert. Es ist möglich, dass die weiche Reifenmischung sich im Rennen schnell abnutzen könnte. Der Schlüssel zu einer guten Rundenzeit ist hier anscheinend, dass man mit hoher Geschwindigkeit durch die Schikanen fährt. Im Rennen werden die Fahrer das meines Erachtens nach nicht so aggressiv machen wie am Samstag."

Frage: "Arbeiten die beiden Reifenmischungen, A und B genannt, wie Sie sich das vorgestellt haben?
Dupasquier: "Wie wir es vorhergesagt hatten, so fuhren einige unserer Partner mit der weichen, die anderen mit der harten Reifenmischung. Ausschlaggebend in Sachen Wahl der Reifen ist die Art und Weise wie die Teams ihre Chassis abgestimmt haben und wie gut auch deren Traktionskontrolle funktioniert. Mit aktivierter Traktionskontrolle unterliegen die Hinterreifen einem schnellen Verschleiß, was für uns schon ein Phänomen ist. In der Tat ist die Abnutzung hier höher als in Monaco."

Frage: "Was wird die beste Strategie für das Rennen sein?"
Dupasquier: "In Montreal wird meist nur einmal gestoppt, aber man kann nie wissen..."