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Mercedes für Lauda heißer Geheimfavorit

Niki Lauda findet, dass Mercedes das innovativste Auto der Generation 2012 gebaut hat und rechnet daher mit einem starken Michael Schumacher

(Motorsport-Total.com) - Niki Lauda hält Mercedes nach den bisherigen Testfahrten für einen heißen Geheimfavoriten: "Meinem Gefühl nach würde ich nach diesen Testfahrten sagen, dass McLaren und Red Bull fast gleichauf sind. Aber die große Überraschung, natürlich positiv, ist Mercedes. Die haben nämlich eine andere Art gewählt", sagt der ehemalige Formel-1-Weltmeister vor Beginn der am 18. März in Melbourne beginnenden Saison 2012.

Titel-Bild zur News: Niki Lauda

Für Niki Lauda zählt Mercedes am Beginn der Saison zu den drei Topfavoriten

"Die Nase ist relativ klein, sodass der Mercedes beim Vorderteil ganz anders ausschaut, weil sie einen F-Schacht gebaut haben", analysiert Lauda. "Mercedes hat für mich das innovativste Auto gebaut. Es schaut auch so aus, dass die Mechanik sehr gut funktioniert. Für mich ist der Geheimtipp, dass der Mercedes gleichauf sein könnte, besonders durch die Mercedes-Power - das ist nach wie vor der schnellste Motor, gleichzeitig drin bei Ross Brawn und im McLaren."

"Und dann kommt natürlich Red Bull. Ich glaube, die drei Teams liegen nach den Testfahrten Kopf an Kopf", fährt er in der 'ORF'-Sendung 'Sport am Sonntag' fort. Sein Ex-Team Ferrari hat Lauda nicht auf der Rechnung: "Die sind hinten, überhaupt keine Diskussion. Das Auto war relativ unstabil, rutscht einmal vorne, einmal hinten. Die Italiener sind auch nicht sehr begeistert von ihrem Auto. Ich glaube, dass der Unterschied zu den drei Topteams zwei, drei Zehntel sein könnte."

Das sei "am Anfang des Jahres schon relativ viel", findet der 63-jährige TV-Experte - möglicherweise sogar zu viel für einen Ausnahmefahrer wie Fernando Alonso: "Ferrari hat mit Alonso zwar einen Topmann, aber wenn das Auto zwei, drei Zehntel hinten ist, kann er auch nichts machen. Und mit Massa hat er einen nicht so starken Teamkollegen, daher wird er nicht gepusht - ähnlich wie bei Webber und Vettel."

"Man kann die Limits der Fahrer nur beurteilen, wenn sie wirklich gute Autos haben", fährt Lauda fort und sagt über Michael Schumacher: "Für Michael ist dieses Jahr sehr wichtig, weil er dann das erste Mal selbst weiß: Wo stehe ich jetzt mit meinen 43 Jahren gegen Rosberg? Michael muss uns allen beweisen, wie gut er wirklich ist. Das wird immer schwieriger, denn du wirst logischerweise nicht schneller, je älter du wirst."

"Wobei Michael vom Renneinsatz, von der Brutalität des Überholens, von der Aggressivität alles noch immer hat. Die Frage ist, ob für diese schnelle Qualifying-Runde das letzte Zehntel noch aus ihm herauszupressen ist oder nicht", so Lauda. "Ich freue mich aber sehr, dass er jetzt in einem richtig guten Auto sitzt, denn die Enttäuschung über die vergangenen zwei Jahre war uns allen keine Freude. Jetzt muss er beweisen, wo er wirklich steht."