Mehr Strategievielfalt in der neuen Saison?

Alan Permane von Lotus glaubt, dass sich die Rennstrategien der Teams in der Saison 2012 dank der veränderten Pirelli-Reifen stärker unterscheiden werden

(Motorsport-Total.com) - Pirelli hat sich zum Ziel gesetzt, in der Saison 2012 einen weiteren Beitrag dazu zu leisten, die Rennen spannender zu gestalten. Speziell verschiedenen Strategien im Verlauf eines Rennens soll die Tür geöffnet werden, weshalb sich die einzelnen Reifenmischungen des italienischen Alleinausrüsters in diesem Jahr weniger stark voneinander unterscheiden.

Titel-Bild zur News: Die vier Slick-Mischungen von Pirelli für die Saison 2012

Die vier Slick-Mischungen von Pirelli für die Saison 2012

Die Performance in Bezug auf die Rundenzeit gesehen soll ab sofort in einem enger gesteckten Fenster liegen - unabhängig davon ob sich ein Fahrer für die härtere oder weichere der beiden mitgebrachten Reifenmischungen an einem Rennwochenende entscheidet.

Alan Permane - bei Lotus Leiter des Einsatzteams an der Strecke - glaubt, dass die von Pirelli vorgenommenen Änderungen Früchte tragen werden und die Teams in diesem Jahr mehr Möglichkeiten bezüglich der Strategie haben und diese auch nutzen werden.

"Wir befinden uns in diesem Jahr in einer besseren Situation. Die Rundenzeiten der Reifen, die wir zur Verfügung haben, liegen nicht mehr so weit auseinander", wird Permane von 'Autosport' zitiert. "Zudem tendiert der Hard-Reifen nun nicht mehr so schnell zum Abbauen."

Im Vorjahr setzten die Teams angesichts der großen Unterschiede zwischen den Mischungen häufig auf identische Strategien. "Die meisten entschieden sich für die weichere der beiden Mischungen und zogen die härtere erst ganz zum Schluss auf", erinnert Permane. Gemäß Formel-1-Reglement sind die Teams gezwungen, beide mitgebrachten Slick-Mischungen für mindestens einen Stint im Rennen zu verwenden.

Im Zuge der winterlichen Testfahrten legten die Teams laut Permane großen Wert auf die Evaluierung des Reifenverschleißes. "Man konnte sehen, dass die Zeiten bei den Rennsimulationen auf den ersten zwei, drei, vier Runden sehr konstant waren. Dann bauten die Reifen ab." Im Unterschied dazu ließ das Ansprechverhalten der Pneus bei gezielter Setup-Arbeit deutlich schneller nach: "Immer dann, wenn mit frischen Reifen sofort attackiert wurde, waren diese sehr schnell am Ende."

Übertragen auf den tatsächlichen Rennbetrieb in der neuen Saison, der am Sonntag im Albert Park von Melbourne beginnt, bedeutet dies nach Aussage von Permane, "dass du eine Reifen mit Sicherheit killst, wenn du im Rennen zu stark attackierst". Als Schlussfolgerung leitet der Einsatzleiter des Lotus-Teams ab, "die Konzentration beim Setup eher auf das Rennen zu legen und dafür womöglich eine Position im Qualifying zu opfern".