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  • 21.04.2017 17:56

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

McLaren-Nachwuchspilot: Nebenjob als Lieferwagenfahrer

Nyck de Vries transportiert im Winter für seinen Vater Reifen und kennt Max Verstappen als Ex-Freund seiner Schwester - Bald will er in die Formel 1 aufsteigen

(Motorsport-Total.com) - McLaren-Nachwuchshoffnung Nyck de Vries geht neben seinem Job als Profi-Rennfahrer einer bodenständigen Beschäftigung nach: Der 22-jährige Niederländer, der seit Beginn der Saison 2017 in der Formel 2 antritt und bereits als Aufsteiger in die Königsklasse gehandelt wird, verdient sich in der rennfreien Zeit etwas in der Firma seines Vaters hinzu. "Im Winter fahre ich Lieferwagen. Wir besitzen eine Reifeneinlagerung und ich transportiere Reifen", erzählt de Vries mit breitem Grinsen.

Titel-Bild zur News: Nyck de Vries

Nyck de Vries ist ein bodenständiger Youngster und Kumpel Max Verstappens Zoom

Auf seinen Papa und dessen motorsportliches Erbe angesprochen lacht der aus der 33.000-Seelen-Gemeinde Sneek stammende de Vries: "Mein Vater hatte nur wenig mit Motorsport zu tun - er ist zwar ein paar Rennen mit einem Renault Clio gefahren und er hielt es für etwas Besonderes, aber das sehe ich etwas anders." Kein Wunder, schließlich bewegt sich der Junior als Ex-Champion der Formel Renault 2.0 und früherer Gesamtdritter der Formel 3.5 V8 längst in anderen Sphären.

Dass de Vries fast drei Jahre älter ist als sein Landsmann Max Verstappen, in seiner Karriere aber noch einige Schritte zurück, findet er selbst kurios: "Wir sind gute Freunde. Ich kenne ihn bestens, noch aus der Kartzeit", meint er. Nicht nur aus der Boxengasse, sondern auch vom Wohnzimmertisch - schließlich war der heutige Red-Bull-Pilot vor einiger Zeit mit Schwester Seychelle liiert.

De Vries hofft, dem Kumpel früher oder später in der Formel 1 Konkurrenz zu machen und spricht von viel Unterstützung seitens McLaren: "Ich bin in dieser Saison viel stärker eingebunden. Schon ein kleiner Teil des Teams zu sein macht die Verbundenheit deutlich größer." In der Fabrik in Woking sitzt de Vries im Simulator und liefert den Ingenieuren Daten, wenn die Formel 2 wie beim China-Grand-Prix nicht im Rahmenprogramm der Königsklasse fährt. Die Förderung in Woking ist mit einer gewissen Erwartungshaltung verbunden: "Ohne gute Resultate gibt es keine Zukunft."