• 22.04.2012 18:29

  • von Felix Matthey

McLaren: Mund abputzen und weitermachen

McLaren ist nach dem Rennen in Bahrain zwar enttäuscht, aber angriffslustig - in Barcelona will man wieder vorne sein

(Motorsport-Total.com) - Das McLaren-Team erlebte am Rennsonntag eine herbe Enttäuschung. Bei Lewis Hamilton traten bei den Boxenstopps Probleme mit dem linken Hinterreifen auf, an Jenson Buttons Boliden gab es kurz vor Schluss ein Problem mit der Auspuffanlage, was das Differenzial und letztendlich den linken Hinterreifen beschädigte. Am Ende schlug für Hamilton Platz acht zu Buche, was ihn die Führung in der Fahrerwertung kostete. Button musste seinen Boliden in der Garage abstellen.

Titel-Bild zur News: Jenson Button, Lewis Hamilton

Für die McLaren-Pilot gab es heute kaum etwas zählbares zu holen

"Im Motorsport gibt es gute Zeiten und schlechte Zeiten", sagt Hamilton nach dem Rennen. "Ich denke, dass es einer dieser schlechten Tage war. Eigentlich hätten wir heute um eine Platzierung unter den ersten Vier kämpfen sollen, doch letztendlich war das nicht möglich. Die Probleme bei den Boxenstopps haben natürlich sehr dazu beigetragen. Für den Fahrer, der im Auto sitzt ist das immer frustrierend, da man einfach da sitzt und nichts machen kann."

Hamilton weiter: "Wir haben heute in der Weltmeisterschaft etwas Boden verloren. Positiv ist jedoch, dass wir immerhin vier Punkte mitnehmen konnten, denn so eng wie es in dieser Meisterschaft zugeht, könnte das noch entscheidend sein. Nun gehe wir in die Europa-Saison und es ist klar, dass wir zwei Dinge tun müssen: Das Auto schneller machen und unsere Boxenstopps verbessern."

Jenson Button erklärt: "Die Balance meines Autos war heute nicht gut, ich hatte mit Übersteuern zu kämpfen. Mein letzter Rennabschnitt war lang und wenn ich nicht in Probleme gekommen wäre, wären es wohl interessante letzte Runden geworden. Manche Fahrer griffen zu Beginn ihrer einzelnen Abschnitte an, aber ich schonte meine Reifen. Auf den letzten fünf Runden griff ich dann ziemlich hart an und lief auf Paul (di Resta, Anm. d. Red.) und Nico (Rosberg, Anm. d. Red.) auf. Doch als ich die letzte Kurve in Runde 53 anbremste, hing auf einmal das rechte Vorderrad in der Luft und ich bemerkte, dass mein linker Hinterreifen platt war. Ich gab dem Team dann Bescheid und kam direkt an die Box."

Button fügt hinzu: "Auf den letzten Runden war das Auto ungewöhnlich laut. Ich denke, es lag an einem defekten Auspuff, der meinen Reifen und dann das Differenzial beschädigte. Ich musste deshalb aufgeben. Das war ein ziemlich schwieriges Wochenende für das gesamte Team."

Teamchef Martin Whitmarsh war ebenfalls enttäuscht, zeigte sich für das kommende Rennen jedoch schon angriffslustig: "Natürlich war unsere heutige Leistung enttäuschend, auch wenn ich sagen muss, dass Lewis und Jenson unter diesen schwierigen Bedingungen extrem gut gefahren sind. Lewis fuhr auf dem Weg nach vorne ein paar sensationelle Überholmanöver, doch verlor letztendlich aufgrund zwei langsamer Boxenstopps, bei denen Probleme mit dem linken Hinterrad auftraten, wieder Zeit. Jensons Boxenstopps waren hingegen problemlos, weshalb wir noch untersuchen müssen, woran es bei Lewis genau lag."


Fotos: Großer Preis von Bahrain, Sonntag


Whitmarsh: Wollen wieder zurück an die Spitze

"Für Jenson lief es heute auch nicht rund, da er einen Reifenschaden und Probleme mit dem Differenzial und dem Auspuff hatte. Aufgrund dieser Kombination an Problemen mussten wir sein Auto aus dem Rennen nehmen. Wir werden die Probleme ebenfalls noch genauer untersuchen. Wir liegen weiterhin an zweiter Stelle der Teamwertung, nur neun Punkte von Platz eins entfernt. Unsere Piloten liegen in der Fahrer-WM auf den Plätzen zwei und vier, wobei Lewis als Zweiter nur vier Punkte hinter dem Ersten liegt."

"Nun reisen wir nach Barcelona, wo wir bei den Tests vor der Saison schon stark waren. Lewis und Jenson sind sowohl belastbar als auch konkurrenzfähig, also können Sie davon ausgehen, dass sie in Spanien alles geben werden um in beiden WM-Wertungen wieder die vorderen Plätze zurückzuholen. Ich habe es zuvor schon gesagt und ich sage es wieder: Die Saison 2012 wird immer spannender und unvorhersehbarer. Manchmal gewinnt man, manchmal nicht. So ist der Motorsport. Doch es ist vor allem ein Mannschaftssport. Ich weiß denke ich besser als jeder andere, was für ein tolles Team wir haben und ich bin mir absolut sicher, dass jeder von ihnen jetzt so hart wie möglich arbeiten wird damit wir in Barcelona wieder da sein werden, wo wir hingehören: an der Spitze."