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Marc Surer: Max Verstappens Karriere war bisher zu einfach

Marc Surer im ausführlichen Talk vor dem Grand Prix von Singapur: Über Max Verstappens Krise und warum McLaren gerade einen großen Fehler macht

(Motorsport-Total.com) - Mit sechs Ausfällen in 13 Rennen erlebt Max Verstappen 2017 die psychologisch schwierigste Saison seiner noch jungen Formel-1-Karriere. Dass eben diese dauerhaften Schaden daraus erleiden wird, glaubt kaum jemand. Auch nicht Experte Marc Surer. Für den ehemaligen Grand-Prix-Piloten sind solche Wellentäler ganz normal.

Titel-Bild zur News: Marc Surer

Marc Surer diese Woche im Interview bei den Kollegen von "Starting Grid" Zoom

"Er geht durch eine harte Schule. Aber vielleicht war seine Karriere bisher auch zu einfach", analysiert Surer in einem ausführlichen Interview mit unseren Partnern vom Formel-1-Talk 'Starting Grid' auf 'meinsportradio.de'. "Irgendwie hat jeder in seiner Karriere mal eine schwierige Phase, und die geht er dieses Jahr durch. Er ist nach wie vor schnell, und irgendwann wird sich das Glück auch wieder wenden. Wenn er das durchsteht und dabei nicht durchdreht, wird er gestärkt aus dieser Saison hervorgehen."

Surer spricht in der aktuellen Ausgabe des Podcasts vor dem Grand Prix von Singapur (Formel 1 2017 live im Ticker) unter anderem über seine Anfänge im Motorsport und erinnert sich, wie er sich als Lohn für seine Einsätze als Formel-3-Mechaniker kein Geld auszahlen ließ, sondern lieber ein Rennen bestreiten wollte. Der Rest ist Geschichte - mit einem Aufstieg bis hinauf in die Formel 1.

Im Interview mit Moderator Kevin Scheuren analysiert Surer auch das aktuelle Geschehen hinter den Kulissen. Etwa den von uns exklusiv angekündigten Wechsel des McLaren-Teams auf Renault-Motoren: "Ich frage mich, ob das für McLaren langfristig eine gute Entscheidung war. Honda war der Hauptsponsor des Teams. Natürlich hat man nach drei Jahren das Vertrauen verloren. Das verstehe ich. Und man hätte Alonso sicher nicht halten können. Aber jetzt müssen sie für die Motoren bezahlen. Wie sollen sie das finanzieren?", fragt er.

Im WM-Kampf zwischen Lewis Hamilton und Sebastian Vettel sieht er indes trotz der Mercedes-Dominanz in Monza noch keinen klaren Favoriten: "Das kann schon beim nächsten Rennen wieder ganz anders aussehen", sieht er Ferrari für Singapur in einer chancenreichen Position. Auch wenn Hamilton derzeit "in einer super Phase" sei: "Er fährt sowas von perfekt, was man Anfang des Jahres nicht sagen konnte. Aber das kann sich wieder umdrehen, wenn jetzt Strecken kommen, die dem Ferrari besser liegen."

Zumal am Ende Red Bull das Zünglein an der Waage sein könnte: "Wenn die Punkte mitnehmen und dazwischen fahren, kann das wieder interessant werden. Das ist noch lange nicht entschieden. Sie sind jetzt chassismäßig endlich in Fahrt gekommen. Der Motor wird nicht so ein großer Nachteil sein, weil es eigentlich nur eine Gerade gibt. Alles andere ist mehr Traktion. Somit müsste Red Bull in Singapur gut aussehen. Die können die beiden, die um die WM kämpfen, richtig aufmischen."


Fotostrecke: FIA-Fast-Facts Singapur

Wenn Sie sich das komplette Interview mit Marc Surer und den einstündigen Formel-1-Talk mit unserem Redakteur Ruben Zimmermann anhören möchten, können Sie das jetzt mit unserem Radioplayer tun. Oder Sie abonnieren "Starting Grid" als Podcast via iTunes. Ideal zum Beispiel für die nächste längere Autofahrt!