• 17.09.2012 17:08

Mallya: "Ich bin ein Optimist und gebe nicht auf"

Force-India-Teamchef Vijay Mallya spricht im Interview über die Situation seines Teams, die direkte Konkurrenz und über das Rennen in Singapur

(Motorsport-Total.com) - Sieben Rennen vor Schluss befindet sich die Formel 1 in ihrer entscheidenden Phase. Dies gilt auch für Force India, obwohl das indisch-britische Team nicht um die Titel kämpft. Für die Mannschaft um Teamchef Vijay Mallya geht es vielmehr um die Positionen im breiten Mittelfeld, wo man sich mit sauber und Williams um den sechsten Platz streitet. Im Teaminterview schildert Mallya seine Eindrücke zu dieser Situation und spricht auch über das bevorstehende Nachtrennen in Singapur.

Titel-Bild zur News: Vijay Mallya (Teameigentümer, Force India)

Vijay Mallya möchte sein Team beim Rennen in Singapur weit vorn sehen Zoom

Frage: "Vijay, der achte Platz in Monza brachte dem Team wieder wertvolle Punkte ein. Ist dieser Grand Prix aber nicht eher ein Fall für 'was wäre, wenn ...'?"
Vijay Mallya: "Wenn Paul an der Position gestartet wäre, von der er hätte ins Rennen gehen sollen, dann bin ich sicher, er wäre weiter vorn angekommen."

"Es war unglücklich, was Nico im Qualifying passiert ist. Er konnte keine Zeit markieren. Angesichts des Tempos unserer Autos hätte ich erwartet, ihn irgendwo in der Nähe von Paul zu sehen. Möglicherweise wären gleich beide unserer Fahrzeuge aus den Top 10 losgefahren. Es hat aber nicht sollen sein."

Frage: "Trotz allem fuhr Paul di Resta auf den soliden achten Platz ..."
Mallya: "Wir waren auf einer Einstopp-Strategie unterwegs. Deshalb mussten wir auch darauf achten, unsere Reifen zu schonen. Platz acht war ein gutes Ergebnis, doch mit einer besseren Startposition hätten wir noch mehr erreichen können."

Frage: "Nach dem Rennen in Spa-Francorchamps schien Sauber in Reichweite zu sein. In Monza punktete das Team aber gut. Wie siehst du die aktuelle Situation?"
Mallya: "Es gab schon mehrere Gelegenheiten, bei denen sie davonzogen und für uns scheinbar nicht mehr einzuholen waren. Alles, was es braucht, ist ein Podestrang, denn ein solcher bringt sehr viele Punkte ein. Wenn wir ein paar solcher Ergebnisse einfahren, dann können wir sie immer noch einholen."

Frage: "Andererseits ist es Force India gelungen, den Abstand auf Williams zu vergrößern. Auch wenn es nur drei Punkte waren ..."
Mallya: "Vor zwei Jahren schlug uns Williams in Brasilien um einen Punkt. Es kommt also auf jeden einzelnen Punkt an."


Fotos: Force India, Großer Preis von Italien


Frage: "Wie siehst du den Rest dieser Saison?"
Mallya: "Wie ich schon sagte: Wir hatten in diesem Jahr nicht allzu viel Glück. Nehmen wir einmal Spa-Francorchamps: So nahe kamen wir dem Podest in dieser Saison noch nicht. Wieder einmal hat es aber nicht sollen sein."

"Ich bin jedoch ein Optimist und gebe nicht auf. Es ist schwierig. Williams ist stark, Sauber ist stark. Und man muss nur mal schauen, was bei Lotus passiert. Viele Teams, die im vergangenen Jahr noch als Mittelfeld-Rennställe angesehen wurden, bieten den großen Jungs nun einen richtig heißen Tanz."

Frage: "Freust du dich schon auf Singapur?"
Mallya: "Die Atmosphäre in Singapur ist einfach brillant. Es ist natürlich ein Nachtrennen. Viel wichtiger ist mir aber: Viele Leute in Singapur stammen aus Indien. Sie haben also eine gewisse Beziehung zu Force India, was immer eine schöne Sache ist."

"Als ich aber in Singapur lebte, war dieser Ort noch ganz anders, als er es jetzt ist. Nun ist Singapur viel spannender. Es gibt mehr Dinge, die man tun kann. Insgesamt ist der Ort touristenfreundlicher geworden. Singapur sollte ein starkes Rennen für uns werden. Der Kurs kam unserem Auto nämlich immer schon entgegen."