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  • 26.05.2012 12:02

  • von Fabian Hust

Monaco: Grosjean Favorit, aber Rosberg Schnellster

Nico Rosberg geht als Schnellster ins Qualifying-Roulette von Monaco, am stärksten wirkt bisher aber Romain Grosjean - Mauerkuss von Sebastian Vettel

(Motorsport-Total.com) - Auch im dritten Freien Training zum Grand Prix von Monaco bot sich noch kein klares Bild, was das Kräfteverhältnis im Fürstentum angeht. Bestzeit fuhr Mercedes-Pilot Nico Rosberg, dessen schnellste von 25 Runden in 1:15.159 Minuten gestoppt wurde, aber Rückschlüsse auf die tatsächliche Rangordnung lassen sich auch nach vier Trainingsstunden an der Cote d'Azur nicht ziehen.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg kommt in seiner Wahlheimat Monaco traditionell gut zurecht

Zwar lassen die weicheren Pirelli-Supersofts mehr als eine schnelle Runde zu (Marc Surer: "Alle können im zweiten Versuch eher zulegen"), aber von den Favoriten konnte kaum jemand eine saubere Runde hinlegen. So hatte am Ende Rosberg die Nase vorne, 38 Tausendstelsekunden vor dem couragiert agierenden Felipe Massa (Ferrari), 50 vor Sebastian Vettel (Red Bull) und 51 vor Fernando Alonso (Ferrari).

Kein Schaden bei Vettel-Fahrfehler

Vettel sorgte nach einem weitgehend reibungslosen Donnerstag heute für einen von vier nennenswerten Zwischenfällen im Abschlusstraining, als er während seines letzten Soft-Runs ausgangs Schwimmbad einen herzhaften Drift hinlegte und dabei mit dem rechten Hinterrad die Mauer touchierte. Das Auto blieb aber ebenso unbeschadet wie bei Timo Glock (20./+3,100), dem die Marussia-Crew ins Cockpit funkte: "Wir sehen Leitplanken-Spuren auf den Reifen."

Für den einzigen richtigen Crash des bisherigen Wochenendes sorgte ausgerechnet Barcelona-Sieger Pastor Maldonado (21./+3,329), ein ausgemachter Monaco-Spezialist. Maldonado hatte gerade auf die weicheren Pneus gewechselt und war in den Portier-Kurven Sergio Perez (9./Sauber/+0,951) ins Gehege gekommen, als er am Casino innen in die Leitplanke fuhr und nach außen geschleudert wurde. Anschließend konnte er sich nur noch in den Notausgang bei Mirabeau schleppen.

Das Ganze passierte vier Minuten vor Schluss, sodass viele favorisierte Fahrer ihre schnellen Runden auf Supersoft-Reifen nicht mehr absolvieren konnten und das Kräfteverhältnis verzerrt bleibt. Den wahrscheinlich stärksten Eindruck hinterließ aber Romain Grosjean (Lotus/+0,286), der wie schon am Donnerstag zu jeder Zeit schnell war - vor allem auf den härteren Soft-Pirellis. Grosjean wurde vor den beiden McLaren-Piloten Fünfter.

Di Resta bei Mauerkuss im Glück

Michael Schumacher (Mercedes) wurde Achter, Mark Webber (Red Bull) Zehnter und Kimi Räikkönen (Lotus) Zwölfter. Alle drei konnten mit ihren jeweiligen Teamkollegen nicht mithalten - ebenso wenig wie Paul di Resta (Force India), der nach einem halben Dreher samt Mauerkuss ausgangs Tunnel mit mehr als zwei Sekunden Rückstand 18. wurde. Nico Hülkenberg im zweiten Force India landete auf Rang 15. Rückstand: 1,868 Sekunden.

Romain Grosjean

Nicht am schnellsten, wirkt aber am stärksten: Lotus-Pilot Romain Grosjean Zoom

Wer sich im Qualifying am Nachmittag durchsetzen wird, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen - Monaco könnte die nächste Station im Formel-1-Roulette 2012 werden. Die strategische Herangehensweise ans Qualifying dürfte aber ähnlich sein wie im Vorjahr, denn die Reifen lassen mehr als eine schnelle Runde am Stück zu. Supersoft ist um rund eine Sekunde schneller als Soft, hört man von Pirelli.