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Le Mans: Hülkenberg und Co. hoffen weiter auf Einsicht der FIA

Nico Hülkenberg bestätigt am Rande des RoC in London das große Interesse seiner Formel-1-Kollegen an einem Le-Mans-Start - Terminplanung "nicht in meinen Händen"

(Motorsport-Total.com) - Nico Hülkenberg ist überzeugt, mit seinem Sieg im Juni bei den 24 Stunden von Le Mans den einen oder anderen Formel-1-Kollegen auf den Geschmack gebracht zu haben, künftig ebenfalls beim französischen Langstreckenklassiker anzutreten. Für Hülkenberg, der zusammen mit Earl Bamber und Nick Tandy einen dritten Werks-Porsche in der LMP1-Klasse fuhr, war es ein märchenhaftes Le-Mans-Debüt, das auf Anhieb mit dem Gesamtsieg gekrönt wurde.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

"Hulk" wird seinen Le-Mans-Sieg nach aktuellem Stand der Dinge nicht verteidigen Zoom

Während Hülkenberg bei der diesjährigen Auflage des legendären 24-Stunden-Rennens der einzige aktive Formel-1-Pilot war, fanden sich im Starterfeld 13 Piloten, die bereits in der Vergangenheit ein Stammcockpit im Grand-Prix-Sport innehatten: Mark Webber, Lucas di Grassi, Alexander Wurz, Anthony Davidson, Sebastien Buemi, Kazuki Nakajima, Nick Heidfeld, Max Chilton, Tiago Monteiro, Karun Chandhok, Olivier Beretta, Giancarlo Fisichella und Pedro Lamy. Darüber hinaus blicken Andre Lotterer und Stephane Sarrazin auf jeweils einen Grand-Prix-Start zurück.

Nach Hülkenbergs grandiosem Erfolg bekundeten im Formel-1-Fahrerlager unter anderem Fernando Alonso, Romain Grosjean, Daniel Ricciardo und Sebastian Vettel Interesse an den 24 Stunden von Le Mans. "Das Interesse, einmal in die Langstreckenszene hineinzuschnuppern, insbesondere in Le Mans, ist bei vielen sehr groß", bestätigt Hülkenberg am Rande des Race of Champions (RoC). Grosjean, Ricciardo und Vettel sind beim Show-Event in London ebenfalls am Start. Im Nationencup belegte das Team Deutschland mit Hülkenberg/Vettel am Freitag Platz zwei. Am heutigen Samstag steht der Einzelwettbewerb auf dem Programm.

Ärger über Terminplanung der FIA

Doch während sich das RoC terminlich mit dem Formel-1-Kalender 2015 vereinbaren lässt, sieht es bezüglich der 24 Stunden von Le Mans 2016 anders aus. Die Planung des Automobil-Weltverbands (FIA) sieht eine Überschneidung des berühmtesten Langstreckenrennens der Welt mit dem Grand Prix von Europa in Baku (Aserbaidschan) vor. Wird diese Planung im Dezember bei der letzten Weltratssitzung des Jahres bestätigt, dann wird im Juni 2016 kein aktiver Formel-1-Piloten in Le Mans fahren - auch Hülkenberg nicht, der seinerseits großes Interesse an einer Verteidigung seines 2015er-Sieges hat.

Sebastian Vettel, Nico Hülkenberg

Das RoC in London passt den Formel-1-Piloten in den Zeitplan, Le Mans nicht Zoom

"Dass ich als Champion nicht zurückkehren kann, um meinen Titel zu verteidigen, ist natürlich enttäuschend", fasst Hülkenberg den hohen Stellenwert des Le-Mans-Sieges in Worte, um hinzufügen: "Das Ganze liegt aber nicht in meinen Händen, sondern liegt außerhalb meiner Kontrolle. Ich muss muss mich an den Kalender halten und auf meine nächste Chance warten."

Auch bei Porsche will man die endgültige Entscheidung der FIA abwarten, bis ein Ersatz für Hülkenberg benannt wird. FIA-Präsident Jean Todt hat allerdings bereits anklingen lassen, dass es unwahrscheinlich sei, den Kalender dahingehend zu ändern, dass die Überschneidung Baku/Le Mans wegfällt.

Kevin Magnussen, dessen Zukunft in der Formel 1 nach einem Jahr als Testfahrer bei McLaren alles andere als rosig aussieht, absolvierte kürzlich Testfahrten im LMP1-Porsche. An diesem Wochenende klettertet auch Ex-Formel-1-Pilot Juan Pablo Montoya zu Testzwecken ins Cockpit des 919 Hybrid. Der Kolumbianer ist für 2016 allerdings vertraglich an seinen IndyCar-Arbeitgeber Penske gebunden.