• 29.03.2017 11:40

  • von Dieter Rencken & Oliver Mueller

Lance Stroll: "Keinen Grund sich unterkriegen zu lassen"

Das Formel-1-Debüt in Melbourne hat Williams-Pilot Lance Stroll ordentlich in den Sand gesetzt: Doch der Kanadier bleibt zuversichtlich

(Motorsport-Total.com) - Für Neuling Lance Stroll lief der Formel-1-Saisonauftakt in Melbourne nicht wirklich gut. Mit Platz 19 in der Qualifikation und einem Ausfall im Rennen wegen eines Bremsdefekt kam "Downunder" nichts zählbares für den Williams-Piloten heraus. Teamkollege Felipe Massa hatte mit Rang sieben in der Qualifikation und dem sechsten Platz im Grand Prix dagegen aufgezeigt, was mit dem Williams-Mercedes 2017 möglich ist.

Stroll wechselte im Winter direkt aus der Formel 3 in die Königsklasse des Motorsports, und ließ somit wichtige Nachwuchsstationen, wie beispielsweise die Formel 2, aus. "Es ist natürlich ein großer Schritt", vergleicht er sein Formel-1-Auto mit jenem Rennwagen, der ihm 2016 den Europameistertitel in der Formel 3 bescherte.

"Aber dabei geht es jetzt nicht unbedingt um das Fahren oder die Strecken, sondern eher um die Unterschiede bei den Reifenmischungen, die technischen Einstellungen des Wagens oder die Spritmengen bei den verschiedenen Runs im Training", erläutert der 18-Jährige. "Da hat man auf einmal, wegen der Reifen oder der Benzinmenge einen Sprung von anderthalb Sekunden. Das macht es dann sehr schwierig, immer wieder dort hinzukommen, wo man bei seinem vorherigen Versuch war."

"In der Formel 3 war das nicht so extrem. Da fuhren wir zwar auch immer wieder mit verschiedenen Spritmengen, hatten aber immer die gleichen Reifen aufgeschraubt. Die Unterschiede waren halt nicht so groß", so Stroll weiter. "In einen Rhythmus zu kommen und zu antizipieren wie sich das Auto verhält, das macht die Formel 1 so diffizil."


Großer Preis von Australien

Stroll hatte 2016 zwar viele private Testfahrten auf einem zwei Jahre alten Williams unternommen, doch die für 2017 neu eingeführten technischen Regeln gestalten seinen Formel-1-Einstieg um einiges komplexer als es im anderen Jahren der Fall gewesen wäre. "Es ist immer noch ein Formel-1-Auto. Aber die physischen und mentalen Anforderungen sind nun höher", vergleicht er die aktuelle Generation mit seinem im vergangenen Jahr verwendeten Testauto.

Trotz all der Herausforderungen bleibt Stroll noch immer zuversichtlich: "Das ist für mich natürlich ein Lernprozess. Es gibt jedoch keinen Grund, sich unterkriegen zu lassen."