Konkurrenz protestiert gegen neue Äquivalenzformel

Die Scuderia Toro Rosso darf ab sofort an Samstagen um 300 Touren höher drehen, was einigen Konkurrenzteams gegen den Strich geht

(Motorsport-Total.com) - Am Jahresanfang gab es zahlreiche Proteste dagegen, dass die Scuderia Toro Rosso überhaupt mit einem gedrosselten V10-Motor an den Start gehen darf, obwohl eigentlich V8-Motoren vorgeschrieben sind; später drehte sich dann alles um die Definition der Restriktionen - ehe es in den vergangenen Wochen in dieser Angelegenheit ruhig wurde.

Titel-Bild zur News: Colin Kolles

Colin Kolles ist das neue Drehzahllimit für den V10-Motor ein Dorn im Auge

Mit dieser Ruhe ist es freilich seit heute vorbei: Am Vormittag informierte Charlie Whiting, der Technische Delegierte der FIA, alle Teams darüber, dass die Scuderia Toro Rosso von jetzt an an allen Samstagen -also nicht im Rennen - maximal 17.000 anstelle der bisher festgelegten 16.700 Umdrehungen pro Minuten ausfahren darf. In Sachen Luftmengenbegrenzer soll sich das Limit von bisher 77 Millimetern hingegen nicht verändert haben.#w1#

Speziell MF1-Racing-Teamchef Colin Kolles ist über diese Änderung natürlich alles andere als erfreut: "Das ist ein einziger Witz", erklärte er gegenüber 'SpeedTV.com'. "Was soll ich dazu noch sagen? Sie sollten das Limit senken, nicht nach oben korrigieren. Wir werden ein Meeting haben und dann darüber reden. Wir werden dagegen ankämpfen und das nicht hinnehmen." Auch Frank Williams betonte, er sei "sehr unglücklich" über die Neuregelung.

Hintergrund der Diskussionen: Die FIA hat sich das Schlupfloch offen gelassen, das Drehzahllimit nach eigenem Ermessen jederzeit anpassen zu können - was nun vor dem Hintergrund, dass die V8-Motoren seit Saisonbeginn stark weiterentwickelt wurden, passiert ist. Die Konkurrenz stößt sich jedoch an der Tatsache, dass der Scuderia Toro Rosso die zusätzliche Leistung einfach geschenkt wird, während alle anderen Motorenbauer viel Zeit und Geld für derartige Fortschritte investieren müssen...