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  • 21.04.2012 19:29

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Keine TV-Coverage für Force India: Ecclestones Rache?

In der Live-Übertragung des Qualifyings wurde Force India nicht gezeigt - Retourkutsche von Bernie Ecclestone wegen des Trainingsverzichts am Freitag?

(Motorsport-Total.com) - Nachdem vier Mechaniker am Mittwochabend in einen gefährlichen Zwischenfall verwickelt wurden, bei dem ganz in der Nähe eines Team-Mietbusses ein Molotow-Cocktail explodierte, entschied sich Force India gestern dazu, das zweite Freie Training auszulassen, damit die Mitarbeiter früher in ihre Hotels zurückfahren können und nicht in die Dunkelheit geraten.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone hätte Force India heute am liebsten in die Wüste geschickt

Als Bernie Ecclestone Wind davon bekam, ließ er während des ersten Freien Trainings den stellvertretenden Teamchef Robert Fernley vom Kommandostand holen, um ein klärendes Gespräch zu führen. Doch Fernley kam trotz der versuchten Intervention dem Wunsch seiner Mitarbeiter nach und verzichtete auf eine Teilnahme am Nachmittags-Training. Ecclestone und die Veranstalter in Bahrain brachte Force India damit weiter in Verlegenheit.

Aber die Retourkutsche des Formel-1-Geschäftsführers ließ nicht lange auf sich warten, denn Force India wurde von der Live-Übertragung des Qualifyings komplett ausgeblendet. "Wir haben keine Kontrolle darüber, wer im Weltbild gezeigt wird. Tut uns leid, dass Sie di Restas Runde nicht sehen konnten", entschuldigt sich der britische Sender Sky Sports F1 via Twitter. Im sozialen Netzwerk wurde dieser TV-Boykott heute zum Running Gag.

Ecclestone behauptet jedoch, dass das eine nichts mit dem anderen zu tun habe: "Ich habe sie (seine TV-Mitarbeiter; Anm. d. Red.) gebeten, sich das anzuschauen. Sie haben auch zwei andere Fahrer verpasst", wird der 81-Jährige von 'Reuters' zitiert. "Es ist ganz einfach: Sie interessieren sich dafür, wer auf Pole stehen wird. Niemand schert sich darum, ob jemand Neunter oder Elfter wird - höchstens die Leute, die ein spezielles Team beobachten."

Die Aufregung bei Force India versteht er nach wie vor nicht: "Vielleicht nehmen sie die Leute aus irgendeinem Grund ins Visier. Ich weiß nicht", meint Ecclestone mit sarkastischem Unterton. "Keines der anderen Teams scheint ein Problem zu haben. Vielleicht haben sie eine Drohung erhalten, dass sie aus irgendeinem Grund ins Visier genommen werden. Vielleicht hat es nichts damit zu tun, dass wir in diesem Land sind - vielleicht geht es um ganz etwas anderes."


Fotos: Force India, Großer Preis von Bahrain, Samstag


Bei Force India hat man sehr wohl das Gefühl, dass es sich bei der TV-Coverage um eine Retourkutsche für das Auslassen des Trainings handelte, allerdings nur hinter vorgehaltener Hand. In der offiziellen Pressemitteilung des Teams nach dem Qualifying zeigt sich Fernley um Harmonie bemüht: "Wir freuen uns jetzt auf das Rennen und wollen auf der heutigen Vorstellung aufbauen, um morgen ein großartiges Spektakel für Bahrain auf die Beine zu stellen."