• 11.03.2017 10:07

  • von Dominik Sharaf

Kein Anruf von Wolff: Grosjean war kein Mercedes-Kandidat

Der Franzose könnte sich über seinen Manager nach einem Job erkundigt haben, schielt aber in Zukunft auf Ferrari: "Brauche das Auto, um Weltmeister zu werden"

(Motorsport-Total.com) - Haas-Pilot Romain Grosjean stand nicht auf der Mercedes-Kandidatenliste für die Nachfolge des zurückgetretenen Formel-1-Weltmeisters Nico Rosberg. Wie der Franzose im Gespräch mit 'Sky Sports F1' bekennt, hätte sich der Sportchef der Silberpfeile im Dezember nicht bei ihm gemeldet, als er einen neuen Teamkollegen für Lewis Hamilton suchte. "Toto (Wolff; Anm. d. Red.) hat mich nicht angerufen. Und ich habe es auch nicht bei ihm probiert", erklärt Grosjean schmunzelnd.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Romain Grosjean rief nicht bei Toto Wolff an - sein Manager vielleicht schon Zoom

Die ganze Wahrheit muss das nicht sein: "Ich behaupte ja gar nicht, dass mein Manager nicht seinen Job erledigt hätte", fügt Grosjean lachend hinzu. So war es auch im Falle Fernando Alonsos, der nicht persönlich zum Telefonhörer griff, sondern Intimus Flavio Briatore bei Toto Wolff anrufen ließ - mehrmals noch am Tag des Rosberg-Rücktritts. Insgesamt sollen sich 26 Fahrer nach dem Job erkundigt haben, darunter sogar der aus der Formel 1 verschwundene Bruchpilot Pastor Maldonado.

Grosjean kann nachvollziehen, warum die Nachfrage so inflationär war: "Mercedes war in den vergangenen Jahren das beste Team der Startaufstellung", stellt er fest und nennt den Arbeitsplatz auch wegen der Silberpfeil-Historie so attraktiv. Etwas, was sonst nur eine Equipe zu bieten hat: "Sie sind großartig und haben eine Wahnsinnsgeschichte. Ich würde aber auch gerne für Ferrari fahren."

Die Scuderia scheint in Zukunft Grosjeans wahrscheinlichste Option auf ein Topcockpit. Als Pilot des Kundenteams Haas ist er bereits mit den Roten verbunden und steht unter deren Beobachtung. Dazu laufen die Verträge mit Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen Ende 2017 aus. "Ich will eines Tages Weltmeister werden und dazu brauche ich ein Auto, das dazu in der Lage ist", betont Grosjean seinen Wunsch nach einem Aufstieg, zeigt sich jedoch bei Haas aktuell sehr glücklich.


Fotostrecke: Nico Rosbergs letzter Renntag in der Formel 1

Übrigens: Nach einem Titel soll für den zweifachen Familienvater nicht Schluss sein. "Ich kann es verstehen", sagt Grosjean über Rosbergs Rücktritt. "Er wollte einmal Weltmeister werden und das hat er erreicht - warum nicht den Hut nehmen, wenn man auf dem Zenit ist? Ich hätte es aber nicht so gemacht, auch wenn ich verstehe, was es einem nimmt, Formel-1-Fahrer zu sein."