• 28.08.2012 08:12

  • von Felix Matthey

Interessse rückläufig: "Es liegt an den Preisen"

Das Zuschauerinteresse ist weltweit rückläufig, Rekord-Weltmeister Michael Schumacher sieht den Grund dafür in der allgemeinen wirtschaftlichen Lage

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 ist in diesem Jahr spannender denn je: Bei neun ausstehenden Rennen haben noch fünf Fahrer realistische Chancen auf den WM-Titel und das Kräfteverhältnis ist so unvorhersehbar, dass sich selbst namhafte Experten nicht auf einen Favoriten festlegen möchten.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher machte die Formel 1 in Deutschland deutlich beliebter

In Ländern wie Großbritannien ist das Interesse der Fans an der Strecke und an den Fernsehbildschirmen zwar nach wie vor sehr hoch, es bildet weltweit gesehen aber eher die Ausnahme. In anderen Ländern sind die Zuschauerzahlen rückläufig. Sowohl was das Fernsehen als auch was die Tribünen an der Strecke angeht.

"Dass weniger Zuschauer zu den Rennstrecken kommen, hat sicher mit den hohen Eintrittspreisen zu tun", schätzt Rekord-Weltmeister Michael Schumacher im Interview mit der 'Bild'-Zeitung die aktuelle Lage ein. "Wir haben nun mal wirtschaftlich schwierigere Zeiten und die Leute überlegen sich heute zweimal, wofür sie ihr Geld ausgeben."

Was Schumachers Heimrennen in Hockenheim angeht, waren die Veranstalter Ende Juli durchaus zufrieden: Man durfte sich über 59.000 Zuschauer am Renntag freuen, nur knapp 4.000 weniger als beim letzten Rennen auf der badischen Rennstrecke (2010).

Das Interesse am Bildschirm belief sich beim Deutschland-Grand-Prix beim Fernsehsender 'RTL' auf knapp 6,5 Millionen Zuschauer, was über dem Saisondurchschnitt von fünf Millionen TV-Zuschauern lag. Kein Vergleich sind diese Zahlen allerdings zu den Quoten früherer Tage, als Schumacher die Formel 1 dominierte und bis zu zehn Millionen Menschen einschalteten.

"Wir hatten damals extreme Zeiten", kommentiert der seit sechs Jahren sieglose Mercedes-Pilot. "Es gab ja nie einen deutschen Formel-1-Fahrer, der um die WM gekämpft hat. Dann kommt da so ein kleiner Furz aus Kerpen und schafft es, die Formel 1 plötzlich salonfähig zu machen. Mit diesen Erfolgen ist ein Hype entstanden, der sich aber dann auch wieder abkühlte. Ich glaube, dass wir jetzt eine stabile Basis haben, aber eben nicht mehr diese Entwicklung."