• 17.03.2012 10:21

  • von Stefan Ziegler

HRT: "Eine herbe Enttäuschung"

Pedro de la Rosa und Narain Karthikeyan verfehlten die 107-Prozent-Marke in der Qualifikation von Melbourne deutlich - Start trotzdem möglich?

(Motorsport-Total.com) - HRT reiste ohne vorherige Testfahrten nach Australien - und muss wahrscheinlich auch wieder unverrichteter Dinge die Weiterreise nach Malaysia antreten. Die spanische Mannschaft blieb in der Qualifikation zum ersten Rennen des Jahres nämlich satte 1,2 Sekunden über der 107-Prozent-Marke. HRT macht sich aber trotzdem Hoffnungen darauf, am Grand Prix teilnehmen zu dürfen.

Titel-Bild zur News: Narain Karthikeyan

Narain Karthikeyan und das HRT-Team kamen in Australien bisher nicht in Fahrt

Dafür muss der Rennstall aber auf das Wohlwollen anderer hoffen. "Das Team hat um die Starterlaubnis für das Rennen gebeten", lässt HRT ausrichten. "Das Debüt von Pedro de la Rosa und Narain Karthikeyan am Lenkrad des F112 liegt nun in den Händen der FIA." Ob die Hoffnungen von HRT berechtigter Natur sind oder nicht, wird sich zeigen. Die Rundenzeiten sprechen nicht dafür.

De la Rosa, auf Rang 23 der bessere der beiden HRT-Piloten, blieb bei seinem besten Versuch in 1:33.495 Minuten rund 1,2 Sekunden hinter der 107-Prozent-Marke und damit über 7,3 Sekunden hinter der Q1-Bestzeit von Kamui Kobayashi (Sauber) zurück. Auf den Pole-Position-Wert von Lewis Hamilton (McLaren) fehlen HRT sogar 8,5 Sekunden. Die Aussichten könnten also besser sein.

"Wir taten aber den ganzen Tag über, was wir nur konnten", sagt de la Rosa. "Das Team leistete gute Arbeit. Dass wir es heute auf die Reihe kriegten, war schon eine Leistung für sich. Die vergangenen Tage waren nämlich alle sehr hart für uns. Auch für uns Fahrer. Wir haben aber noch viel Raum für Verbesserungen. Es stimmt natürlich: Wir müssen noch viele Dinge verändern, wissen aber, was."

Keine Testzeit, keine Qualifikation

"Ich kann dazu nur sagen, dass wir geduldig sein müssen", meint der Formel-1-Routinier und merkt an: "Ich sagte ja schon bei unserer Ankunft hier am Mittwoch: Dieser Grand Prix ist ein Test für uns. Das ist unsere Wintervorbereitung. Der Nachteil daran ist, dass wir dabei vor den Kameras auftreten und alles viel offensichtlicher ist. Wir hätten es vorher tun sollen, doch dafür fehlte uns die Zeit."

"Jetzt können wir nur auf Malaysia und die darauf folgenden Rennen hinarbeiten. Wir konzentrieren uns auf die wichtigen Bereiche, um das Auto schneller zu machen", erklärt de la Rosa. Teamkollege Karthikeyan zeigt sich ähnlich bestürzt: "Wir wussten, dass es schwierig werden würde, als wir nach Australien reisten. Das Ergebnis ist aber für jeden Fahrer eine herbe Enttäuschung", sagt der Inder.

"Wir wussten, dass es schwierig werden würde." Narain Karthikeyan

"Daran gibt es keinerlei Zweifel. Wir können jetzt versuchen, Ausreden zu finden, doch unterm Strich fehlte es uns einfach an Testzeit im Winter. Wir stellten uns dieser Aufgabe jedoch von Anfang an, doch das Wetter meinte es am Freitag nicht gut mit uns. Wir verloren viel Streckenzeit auf trockener Bahn, was uns weit zurückwarf", sagt Karthikeyan. "Es gab zahlreiche Probleme mit dem Auto."


Fotos: HRT, Großer Preis von Australien


Große Baustellen bei HRT

"Das ist vor Saisonbeginn aber vollkommen normal. Die Crux ist nur, dass dieses Wochenende unsere Wintervorbereitung darstellt. Wir kämpften gegen die Uhr und noch liegt reichlich Arbeit vor uns. Hoffentlich können wir uns ausgehend davon weiter steigern", meint der HRT-Pilot. Teamchef Luis Perez-Sala übt sich derweil in Zweckoptimismus, obwohl sich sein Team nicht qualifizierte.

"Es ist offensichtlich, dass noch einiges an Arbeit vor uns liegt, damit wir dort hinkommen, wo wir sein sollten. Es gilt, das Potenzial zu verbessern. Heute konnten wir aber immerhin mit beiden Autos beide Sessions bestreiten. Das ist schon einmal positiv", findet Perez-Sala. "Wir erzielten nicht das gewünschte Ergebnis, konnten aber immerhin einige Probleme des Freitags hinter uns lassen."

"Es ist offensichtlich, dass noch einiges an Arbeit vor uns liegt." Luis Perez-Sala

Man habe zudem die eigenen Schwachpunkte erkannt. "Nun können wir daran arbeiten und Ausschau halten nach einer Lösung. Solche Lösungen stellen sich meist nicht sofort ein, doch wir werden uns mit jedem Tag und mit jeder Session steigern. Zeit ist kostbar und schon in der nächsten Woche fahren wir in Malaysia. Dort werden wir vier weitere Trainings haben, um uns auf das Rennen vorzubereiten."

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