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Horner versteht Aufregung nicht: "Niemand hat protestiert"

Im Vorfeld des Wochenendes wurde Red Bull vorgeworfen, mit einem illegalen Auto in Monaco gewonnen zu haben - Jetzt antwortet Teamchef Christian Horner

(Motorsport-Total.com) - Die Diskussion um die zwei Löcher im Red-Bull-Unterboden im Bereich der Hinterachse wirbelte am Monaco-Wochenende viel Staub auf. Kurzfristig lag sogar ein Protest der Konkurrenz in der Luft, doch der Technische Delegierte der FIA, Charlie Whiting, hatte die Lösung bereits im Vorfeld abgenickt - die angekündigte Reglement-Klarstellung nach dem Monaco-Wochenende fiel dann aber negativ aus. Somit darf das Weltmeister-Team ab sofort nicht mehr mit den Löchern im Unterboden antreten.

Titel-Bild zur News: Christian Horner (Red-Bull-Teamchef)

Christian Horner stand zuletzt in regem Kontakt zum Automobil-Weltverband

Doch damit war die Sache noch lange nicht beendet: Vor dem Grand Prix von Kanada wurde Mark Webber vorgeworfen, mit einem illegalen Auto den Klassiker in Monaco gewonnen zu haben. Der "Aussie" reagierte dementsprechend verschnupft: "Das regt mich wirklich auf. Das Auto hat jede technische Abnahme nach den Rennen bestanden, es gab nach Monaco keinen Protest, nach Bahrain auch nicht. Das Auto war im ersten Teil der Saison legal. Jetzt wurde die Regel geändert und wir fangen neu an."

Horner verteidigt Webber und die FIA

Teamchef Christian Horner gibt seinem Schützling nun Rückendeckung: "Marks Kommentare sind doch verständlich. Er hat Monaco anständig und ehrlich gewonnen. Das Auto entsprach den Regeln, bestand auch bei der technischen Abnahme. Die Teams haben das Recht zu protestieren, wenn sie das Gefühl haben, dass es irgendeinen Widerspruch gibt, und kein Team hat sich dazu entschlossen."

Doch nicht nur Red Bull wurde nach dem Rennen in Monaco kritisiert, sondern auch die FIA. Den Regelhütern wurden Versäumnisse bei der Überprüfung des Reglements vorgeworfen, schließlich steht in Artikel 3.12.5 geschrieben, dass der Unterboden "dicht" sein muss. Horner verteidigt die FIA: "Es gab eine Debatte darüber, was ein Loch ist und was eine begrenzte Fläche ist und so weiter - und dann kam da die Klarstellung, mit der wir gerechnet hatten. Diese Sache wurde korrekt behandelt."

"Mark hat Monaco anständig und ehrlich gewonnen." Christian Horner

Auch andere Teams betroffen?

Zudem trifft die Klarstellung laut dem Red-Bull-Teamchef nicht nur seinen Rennstall: "Es gibt auch noch ein paar andere Teams, die ähnliche Konzepte verwenden." Auch die Tatsache, dass die FIA ihre Meinung über den Red-Bull-Unterboden geändert hat, sieht Horner nicht weiter als problematisch: "Es ist wie in vielen Bereichen des Autos: Das Reglement bietet Interpretations-Spielraum."

Abschließend schildert er die Ereignisse rund um den Grand Prix von Monaco: "Wir waren der Meinung, dass es komplett legal ist, und der Technische Delegierte stimmte vor dem Rennen zu. Wir besprachen die Sache mit der FIA, und die FIA war glücklich, wollte die Position aber noch genauer klarstellen. Das Resultat davon war, dass es ab sofort verboten wurde, mit dieser Konfiguration weiterzumachen."