• 13.06.2017 08:17

  • von Dieter Rencken & Daniel Halder

Hamilton stolz: Name für immer in der Geschichte verewigt

"Wenn heute mein letzter Tag wäre, würde mein Name in diesem Sport in Erinnerung bleiben" - Der Mercedes-Pilot platzt nach seinem Kanada-Sieg fast vor Stolz

(Motorsport-Total.com) - Nach seinem Sieg beim Großen Preis von Kanada in Montreal schwebt Lewis Hamilton auf Wolke sieben. Hinter dem Mercedes-Piloten liegt ein emotionales Rennwochenende, bei dem er mehr erreicht hat, als den Rückstand in der Formel-1-Fahrerwertung auf Sebastian Vettel zu halbieren. Gleichzeitig zog der Brite mit seiner 65. Pole-Position in der ewigen Bestenliste mit seinem Idol Ayrton Senna gleich und schnappte sich einen Tag später seinen sechsten Sieg auf dem Circuit Gilles Villeneuve - zehn Jahre, nachdem er am selben Ort seinen ersten Formel-1-Triumph überhaupt gefeiert hatte.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Ergriffen klammert sich Hamilton nach seiner Pole an den Helm von Ayron Senna Zoom

Schon am Samstag strahlte Hamilton über beide Ohren, als er nach seinem ersten Startplatz mit einem Senna-Helm belohnt wurde. Nach seinem Rennsieg war er dann völlig losgelöst. Der sonst so cool wirkende dreimalige Weltmeister zeigte ein Gespür für die historische Dimension seiner Erfolge: "Ich bin wirklich stolz, dass ich den Namen Hamilton hier verewigen kann. Wenn heute mein letzter Tag auf Erden wäre, dann würde der Name Hamilton in unserem Sport in Erinnerung bleiben - und darauf können wir wirklich stolz sein", sagt er mit Pathos in der Stimme.

Kanada ist für den Nordamerika-Fan ein mehr als gutes Pflaster. Mit seinem dritten Triumph auf der Ile Notre-Dame in Folge - dem sechsten insgesamt - ist er nur noch einen weiteren Sieg davon entfernt, Formel-1-Legende Michael Schumacher einzuholen, der hier siebenmal gewann. In der Geschichte des Kanada-Grands-Prix hat er seinen Platz längst sicher - was auch die Tatsache beweist, dass der 32-Jährige neben anderen Größen der Szene schon im Vorfeld eine eigene Briefmarke anlässlich des 50. Jubiläums des Rennens bekam.

"Ich habe diese Briefmarke sogar. Ich habe ein Foto davon auf Instagram gepostet. Es zeigt mich mit all den anderen großartigen Fahrern, den früheren Legenden. Eine riesige Ehre", schwärmt der Brite. Gleichzeitig wird er emotional und erinnert sich an seinen ersten Erfolg vor zehn Jahren und die Anstrengungen, die dafür vonnöten waren. "Ohne die harte Arbeit meiner Familie wäre all das nicht möglich gewesen. Ich denke zurück, wie mein Vater hier stand, als ich das erste Mal gewann - die ganze Mühe, die wir reingesteckt haben und die nie jemand zu sehen bekommt."

Und so vergisst Hamilton nicht, in der Stunde seines bislang wichtigsten Erfolgs der Formel-1-Saison 2017 seinen Unterstützern zu danken. "Was wir jetzt sehen, ist nur die Spitze des Eisbergs - und niemand kann erahnen, wie groß dieser Eisberg ist. Niemand weiß, wie schwer es ist, um an diese Stelle zu kommen - ich verdanke das wirklich vielen Leuten, die hinter mir stehen", so der Zweitplatzierte der WM-Wertung abschließend.

Auf solch einer Euphoriewelle reitend, dürfte dem Briten nach dem Sieg auf seiner Lieblingsstrecke auch beim kommenden Rennen in Baku viel zuzutrauen sein. Mit diesem Kurs hat Hamilton bekanntlich aus dem vergangenen Jahr noch eine Rechnung offen...