• 10.06.2012 01:47

  • von Dieter Rencken & Stefan Ziegler

Hamilton: Mit gutem Start direkt an die Spitze?

McLaren-Pilot Lewis Hamilton hat einen Plan für den Start in Kanada: Noch vor Kurve eins in Führung gehen und das Rennen von vorn bestimmen

(Motorsport-Total.com) - Wer biegt beim Großen Preis von Kanada als Führender in die erste Kurve ein? Sebastian Vettel (Red Bull), der sich im Qualifying souverän die Pole-Position gesichert hat, oder Lewis Hamilton (McLaren), der von Startplatz zwei losfährt? Letzterer zeigt sich zumindest zuversichtlich, mit einem guten Start durchaus dazu in der Lage zu sein, Vettel in der ersten Kurve von Kanada gefährlich zu werden.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Lewis Hamilton

Schafft es Lewis Hamilton, Sebastian Vettel gleich am Start hinter sich zu lassen?

"Das wäre schon einmal ein guter Schritt", meint Hamilton nach seiner Fahrt zu Startplatz zwei, knapp drei Zehntel hinter Vettel. Den Spieß möchte der Brite aber so rasch wie möglich umdrehen: "Ich habe es auf einen guten Start abgesehen. Unser Auto ist am Start wirklich unheimlich schnell. Der Red Bull ist vielleicht ebenfalls nicht schlecht, doch wir hatten in diesem Jahr schon richtig gute Starts."

"Wenn uns ein solcher auch am Rennsonntag gelingt, dann könnten wir uns sogar in einer Position wiederfinden, in der wir vor der ersten Kurve um die Führung kämpfen. Darauf hoffe ich", gesteht Hamilton und merkt an: "Gemeinsam mit meinen Ingenieuren werde ich alles daran setzen, um sicherzustellen, dass wir den perfekten Start hinlegen." Aber hat Hamilton überhaupt eine Chance?

Die beiden Seiten der Startgerade bieten auf den meisten Kursen nämlich unterschiedlich viel Grip. Der Circuit Gilles Villeneuve stellt da keine Ausnahme dar, auch wenn Hamilton den Unterschied zwischen linker und rechter Seite nicht genau beziffern kann. "Ich denke jedenfalls nicht, dass es so schlimm ist", sagt der McLaren-Pilot. Montreal sei vielleicht ohnehin eher eine Art "Sonderfall".

"Im Qualifying fuhren viele Piloten über die eigentlich schmutzigere Seite, weil es der kürzeste Weg aus der letzten Kurve heraus bis zur Ziellinie ist", erklärt Hamilton. Ein Nachteil sei dies sicher nicht. Hinzu kommt aus der Sicht des Weltmeisters von 2008: "Das Rennen ist vollkommen offen und jeder kann gewinnen. Man denke nur an 2011, als Jenson von ganz hinten nach vorn fuhr", sagt Hamilton.

In Kanada könne man einfach nie vorhersagen, wie sich der Grand Prix entwickeln wird. "Du weißt es einfach nicht", meint Hamilton. "Es könnte einige Safety-Car-Phasen geben. Und dann wäre da auch noch die Reifensituation. Das könnte richtig interessant werden", hält der britische Rennfahrer fest. Am liebsten wäre Hamilton aber, er hätte schon nach der ersten Kurve eine freie Sicht nach vorn.