• 24.04.2017 14:56

  • von Dominik Sharaf

Haas' Personalpolitik: Einen "Problemfahrer" gibt es nicht

Warum Günther Steiner auf Grosjean und Magnussen setzt, obwohl sie in der Vergangenheit keine Chorknaben waren: "Haben sie als Menschen genommen"

(Motorsport-Total.com) - Ein ehemaliger Crashpilot und das Enfant terrible der Szene - so ließe sich überspitzt formuliert die aktuelle Pilotenpaarung der Haas-Mannschaft beschreiben. Doch Teamchef Günther Steiner erkennt in Romain Grosjean und Kevin Magnussen mehr als das Image, das ihnen teilweise vorauseilt. "Ich weiß, dass sie in der Vergangenheit Probleme hatten, aber Schwierigkeiten machen einen stärker", erklärt der Südtiroler im Gespräch mit 'Formula1.com'. Für ihn hätte es nie eine Rolle gespielt.

Titel-Bild zur News: Kevin Magnussen, Romain Grosjean

Die Personalien Magnussen und Grosjean wurden kontrovers diskutiert Zoom

Entsprechend verzichtete Haas darauf sich anzusehen, warum Grosjean und Magnussen früher Unfälle bauten und Stunk mit ihrem Arbeitgeber hatten. "Wir haben sie als Menschen genommen, die zu unserer Mentalität passten, als sie ungebunden waren und wir sie haben wollten", meint Steiner und begegnet der Sache mit Humor: "Sie passen gut zu uns - vielleicht, weil wir auch etwas mit uns herumschleppen." Was einen nicht umbringen würde, würde einen nur härter machen, fügt er an.

Wenn bei Haas jemand gehen muss, dann aufgrund sportlicher Leistungen, wie es bei Esteban Gutierrez der Fall gewesen ist. Der Mexikaner, der 2016 keinen WM-Punkt erzielte, machte für Magnussen Platz. "Wir versuchen uns zu verbessern", stellt Steiner klar. "Es war wichtig für uns zu sehen, ob es am Fahrer lag, der nicht seine Leistung gebracht hat. Deshalb haben wir uns für eine Veränderung entschieden." Für Magnussen sprach, dass man schon ein Jahr zuvor miteinander verhandelt hatte. Nicht seine Vorzeigevita.