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  • 09.05.2017 00:12

  • von Daniel Halder

Gerhard Berger: Lucas Auer bekommt Chance in der Formel 1

Nach DTM-Sieg: Der ehemalige Ferrari-Pilot sieht die Weichen für eine Formel-1-Zukunft seines Neffen gestellt - Vitamin B durch "Österreicher-Connection"

(Motorsport-Total.com) - Bekommt Österreich bald wieder einen neuen Formel-1-Star? Seit sich Lucas Auer in der DTM immer mehr ins Rampenlicht fährt, träumt die Alpenrepublik vom ersten rot-weiß-roten Königsklassen-Piloten seit Christian Klien 2010. Auch wenn Auers Sieg beim Auftaktrennen der Tourenwagenserie in Hockenheim am Samstag erst der zweite überhaupt in der DTM-Karriere des 22-Jährigen war, sagen ihm viele Experten eine große Zukunft voraus. Und auch sein sonst so strenger Onkel Gerhard Berger wirft allmählich alle Zurückhaltung über Bord.

Titel-Bild zur News: Lucas Auer

DTM-Sieger Auer: Der österreichische Sponsor ist schon in der Formel 1... Zoom

"Er war schon in den vergangenen Monaten ganz knapp an der Formel 1 dran und ist es nach wie vor. Die Weichen sind gestellt", wird der DTM-Chef in der österreichischen Tageszeitung 'Krone' zitiert. Zuvor aber müsse sein Neffe so weitermachen, wie er die Saison am vergangenen Wochenende begonnen habe. "Wenn der Luki in der DTM eine Saison mit konstanten Spitzenleistungen abliefert, glaube ich, dass er die Chance bekommt", bekräftigt Berger die Formel-1-Hoffnungen seines Schützlings.

Der 210-fache Grand-Prix-Teilnehmer weiß: Speed ist nicht alles, die Konstanz muss stimmen - deshalb bläute er seinem Verwandten in den vergangenen Jahren immer wieder ein, die Füße auf dem Boden zu behalten. Denn der Druck in seinem Heimatland wächst mit den Erfolgen des 22-Jährigen, und auch Berger stellt klar: "Es wird Zeit für einen neuen österreichischen Formel-1-Star."

Österreicher-Connection in der Königsklasse: Nur der Fahrer fehlt

Wenn Auer seine Leistungen in der DTM bestätigen kann, hat er einen entscheidenden Vorteil: Über fehlendes "Vitamin B" muss er sich keine Sorgen machen. Sein Onkel besitzt nach wie vor exzellente Kontakte zur Formel 1, im vergangenen Jahr führte der 57-Jährige noch die Vertragsverhandlungen für Nico Rosberg mit den Mercedes-Bossen Niki Lauda und Toto Wolff. Der neue DTM-Boss könnte seinen Neffen auch mithilfe der "Österreicher-Connection" in der Königsklasse unterbringen: "Lauda, Wolff, Helmut Marko, dazu die maßgeblichen Sponsoren Red Bull und BWT", zählt Berger auf.

"Es wird Zeit für einen neuen österreichischen Formel-1-Star." Gerhard Berger

Der DTM-Gesamtführende nach dem ersten Rennwochenende macht um seine Formel-1-Ambitionen keinen Hehl, will in seiner dritten Tourenwagen-Saison aber erst mal mit seinem HWA-Mercedes um den Titel fahren. Ein paar Siege sollten es schon sein, forderte sein Onkel bereits 2016. Dann könne Auer einen ähnlichen Weg wie Ex-DTM-Champion Pascal Wehrlein einschlagen. Übrigens: Eines hat der Österreicher dem jetzigen Sauber-Piloten bereits voraus. Ihm gelang sein erster DTM-Erfolg im vergangenen Jahr auf dem Lausitzring gleich zu Beginn seiner zweiten Saison. Wehrlein holte seinen ersten Sieg erst am Ende seiner zweiten DTM-Saison 2014.