• 07.10.2007 12:51

Für Spyker war Shanghai keine Reise wert

Spyker verzettelte sich in Shanghai vor dem Start mit der Reifenwahl - Adrian Sutil will das Rennen nach Unfall ganz schnell vergessen

(Motorsport-Total.com) - Dem Spyker-Team gelang es heute in Shanghai nicht, die ständig wechselnden Bedingungen für sich zu nutzen. Adrian Sutil schied mit einem heftigen Dreher aus und Sakon Yamamoto belegte mit Rang 18 den letzten Platz. Man hatte sich wohl mit dem Setup verspekuliert, denn der erwartete Taifun blieb aus und so hatte man mit einer Regenabstimmung keine Chance.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Das Spyker-Team verzettelte sich in Shanghai gewaltig mit den Reifen

Grund für den baldigen Boxenstopp der beiden Piloten waren die Reifen. Da der angesagte Regenguss gleich nach dem Start ausblieb, wechselte man auf Intermediates. Als dann die Strecke langsam auftrocknete, riskierte man es, die beiden Fahrer mit Trockenreifen hinaus zu schicken. Für den Deutschen Sutil endete dieses Unterfangen in der letzten Kurve in der Streckenbegrenzung. Daraufhin wechselte Yamamoto wieder zurück auf Regenreifen, um einen Unfall zu vermeiden und schließlich, als es dann endlich trocken wurde, wieder zurück. Am Ende blieb nicht mehr als die rote Laterne.#w1#

Yamamoto gibt Fehler in der Reifenwahl zu

"Am Ende des Tages können wir sagen, dass wir einige Fehler mit unserer Reifenwahl gemacht haben", gab der Japaner in Spyker-Diensten zu. "Aber es weiß ja niemand, wie es ausgeht, und da musst du einfach das Risiko eingehen", meinte Yamamoto weiter. "Wenn es aufgeht, dann wird es ein Erfolg, wenn nicht, dann eben ein sehr hartes Rennen."

"Positiv war durchaus, dass ich wieder ein Rennen beendet habe. Außerdem hat die Crew auch bei vier Reifenwechseln einen sehr guten Job gemacht. Wir müssen jetzt nach Brasilien, zu einer meiner Lieblingsstrecken, schauen, und versuchen, ein gutes Rennen zum Ende der Saison abzuliefern."

"Sicherlich war das ein enttäuschendes Wochenende", gab Sutil zu. "Mit dem Wetter sind wir einige Risiken eingegangen. Zuerst sind wir auf Reifen für extremen Regen ins Rennen gegangen. Wir hatten auf wesentlich mehr Regen gehofft, doch schlussendlich ist dieser ausgeblieben."

"Es war sehr schwierig zu fahren", meinte der Deutsche, "aber wir haben bis zum zweiten Boxenstopp durchgehalten und dann auf Trockenreifen gewechselt. Wie sich herausstellte, war das zu früh, und dann hat es auch wieder zu regnen begonnen; es war einfach der falsche Moment zum Wechsel. Schließlich ist der Wagen in der letzten Kurve einfach geradeaus in die Streckenbegrenzung gefahren."

Abhaken und vergessen

"Wir müssen das jetzt abhaken und vergessen. Es gibt eben gute und schlechte Rennen - und das war eines dieser schlechten", schloss Sutil das Kapitel Shanghai 2007 ab.

"Wir sind das Risiko gegangen auf Extrem-Regenreifen zu starten", erklärte Spyker-Chefdesigner Mike Gascoyne, "aber die angesagten schweren Regengüsse kamen nie. Dann mussten wir auf normale Regenreifen wechseln, und von dem Zeitpunkt an ging es nur darum, die Autos ins Ziel zu bringen. Wenige Runden, nachdem wir auf Trockenreifen gewechselt hatten, fing es wieder an zu regnen, und Adrian ist ausgefallen. Sakon hat bei diesen schwierigen Bedingungen gute Arbeit geleistet. Aber ich denke, das war ein Rennen, das wir definitiv vergessen sollten."

"Mit dem angesagten schweren Regen, der allerdings nie kam, kann man es ein schwieriges Rennen nennen", meinte Teamchef Colin Kolles. "Normalerweise waren wir mit unseren Strategieentscheidungen unter ähnlichen Wetterumständen zumeist auf der richtigen Seite. Dieses Mal hat sich die Risikovariante nicht ausgezahlt. Aber wenn du am Ende des Feldes startest, dann kannst du nur gewinnen, und damit es das Risiko immer wert."

Auch Kolles ist der Meinung, dass das Team den Grand Prix von Shanghai 2007 am besten abhaken sollte: "Auch wenn es dieses Mal nicht geklappt hat, es kommt immer das nächste Rennen, von dem ich hoffe, dass wir dort eine bessere Show liefern können."